Start Neugkeiten Sensationeller Fund an Buddhas Geburtsort

Sensationeller Fund an Buddhas Geburtsort

55
0

Archäologen sind am Geburtsort von Buddha möglicherweise auf den bisher ältesten buddhistischen Schrein gestossen. Die Entstehungszeit des Schreins reicht bis in die Anfänge des Buddhismus.

Unter dem Mayadevi-Tempel in Lumbini in Nepal haben Archäologen möglicherweise die Wiege des Buddhismus entdeckt. Bei Konservierungsarbeiten stiess ein internationales Forscherteam auf Überreste eines alten Schreins. Falls sich der Fund tatsächlich als buddhistischer Baumschrein entpuppt, dann handelt es sich um das mit Abstand älteste Zeugnis einer buddhistischen Verehrungsstätte.
Unter dem Mayadevi-Tempel in Lumbini in Nepal haben Archäologen möglicherweise die Wiege des Buddhismus entdeckt. Bei Konservierungsarbeiten stiess ein internationales Forscherteam auf Überreste eines alten Schreins. Falls sich der Fund tatsächlich als buddhistischer Baumschrein entpuppt, dann handelt es sich um das mit Abstand älteste Zeugnis einer buddhistischen Verehrungsstätte.

Archäologen haben möglicherweise die Wiege des Buddhismus entdeckt. Bei Ausgrabungen unter dem Mayadevi-Tempel in Lumbini, einer buddhistischen Tempelstätte in Nepal, wurden Überreste eines noch älteren Schreins gefunden. Die Datierung des Fundes mittels C14-Radiokarbonanalyse ergab, dass der Schrein um die Zeit von 800 bis 550 vor Christus errichtet wurde, wie die Forscher im Fachmagazin «Antiqutiy» berichten. Damit ist der Schrein um 300 Jahre älter als alle bisher bekannten buddhistischen Schreine. Nach der buddhistischen Überlieferung ist Lumbini der Geburtsort von Buddha.

Der Buddhismus gehört mit seinen über 350 Millionen Anhängern heute zu den grossen fünf Weltreligionen. Nach der buddhistischen Lehre gebar Mayadevi ihren Sohn Siddhartha Gautama, der später Buddha wurde, in einem Garten und hielt sich dabei an dem Ast eines Baumes fest. Der exakte Zeitpunkt dieses Ereignisses ist umstritten. Die Meinungen darüber reichen von 623 zu 400 vor Christus. Gesichert ist hingegen, dass der indische Herrscher Ashoka in Lumbini 249 vor Christus eine Gedenksäule errichten liess, mit der er den Geburtsort von Buddha markierte. Die Tempelstätte von Lumbini gilt als einer der heiligsten Orte des Buddhismus und wird heute jährlich von mehreren Hunderttausend Pilgern besucht.

Uneinigkeit unter den Forschern

Im Rahmen von Konservierungsarbeiten ist ein internationales Team von Archäologen nun unter den Mauern des Mayadevi-Tempels auf hölzerne Strukturen gestossen. Genauere Untersuchungen haben ergeben, dass es sich bei den hölzernen Strukturen um die Überreste von Holzpfosten handelt. Diese sind kreisförmig um einen offenen Innenraum angeordnet. Bodenanalysen des von den Holzpfosten umschlossenen Raums enthielten Spuren mineralisierter Wurzeln. Ein Hinweis darauf, dass sich im Zentrum des Raumes einst ein Baum befunden hat. In den Bodenproben fanden sich jedoch keine Spuren von menschlichen Hinterlassenschaften. Daraus schlossen die Forscher, dass der Raum um den Baum regelmässig geputzt wurde, ähnlich wie heutige buddhistische Baumschreine.

Robin Coningham von der Universität in Durham, der das Grabungsteam leitete, ist sich sicher, dass es sich bei der Entdeckung um den ältesten buddhistischen Schrein handelt. Andere Forscher zeigen sich vorsichtiger. Die Anbetung von Bäumen sei ein universelles Element von altertümlichen indischen Religionen, äussert sich Julia Shaw vom University College in London gegenüber «National Geographic». Möglicherweise handelt es sich deshalb bei dem entdeckten Schrein um die heilige Stätte einer präbuddhistischen Religion. Für die These eines buddhistischen Schreins spricht hingegen die Tatsache, dass keine Spuren von Opfergaben gefunden wurden. Im Gegensatz zu anderen indischen Glaubenssystemen, die Bäume als heilige Stätte verwendeten, lehnt die Lehre Buddhas Opfer als sinnlos ab.

Ob es sich bei dem neu entdeckten Baumschrein exakt um den Baum handelt, unter dem Buddha geboren wurde, wird sich wohl nie abschliessend beurteilen lassen. Der Fundort, die Datierung sowie die Legende lassen aber Raum für Spekulationen. (Tagesanzeiger.ch/Newsnet)


– Quelle : www.tagesanzeiger.ch




Vorheriger ArtikelDie missverstandene Trend-Religion: Was Sie über den Buddhismus wissen müssen
Nächster ArtikelEin „Kammermusiker der Malerei“