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Blutspenden in Deutschland 1/2

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Alljährlich am 14. Juni wird der Blutspendetag weltweit begangen. So sollen die Menschen daran erinnert werden, dass mit der eigenen Bluspende ein anderer Mensch weiter leben kann.

Arten der Blutspende

Die geläufigste Blutspende ist die Vollblutspende, bei der aus einer Vene, meist in der Ellenbeuge, etwa 500 ml Blut entnommen werden. Das gespendete Blut wird haltbar gemacht (konserviert), untersucht und dann, wenn es geeignet ist, in verschiedene Blutprodukte aufgetrennt. Diese werden in einer Blutbank eingelagert.

Eine Sonderform der Vollblutspende ist die Eigenblutspende. Dabei gibt man in einem Zeitraum von zwei bis sechs Wochen vor einer Operation bis zu viermal Blut ab, mit dem dann bei (oder nach) der Operation ein etwaiger Blutverlust ausgeglichen wird. Da es sich um das eigene Blut handelt, ist es optimal verträglich.

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Das Spenden von Blutplasma oder Thrombozyten ist nicht so belastend wie eine Vollblutspende, da nur die Flüssigkeit oder einzelne Blutbestandteile entnommen werden. Die roten Blutkörperchen werden dem Körper wieder zugeführt. Dabei kommt teilweise das Verfahren der Apherese (Plasmapherese) zum Einsatz.

Spender

Blutspenden darf jeder zwischen 18 und 68 Jahren, soweit keine gesundheitlichen Bedenken vorliegen. In Österreich wurde im Juni 2008 die obere Altersgrenze aufgehoben, sodass jeder über 18 spenden darf, falls sein Gesundheitszustand es zulässt. In Österreich, Deutschland und der Schweiz gilt zudem für alle ein Mindestgewicht von 50 kg. Eine Blutspende kann bei gesunden Menschen bis zu sechsmal jährlich durchgeführt werden. Es ist eine Ruhezeit von jeweils zwei Monaten einzuhalten, drei werden empfohlen. In Österreich darf man laut Blutsicherheitsgesetz alle zwei Monate spenden. Dabei dürfen Frauen insgesamt nur viermal, Männer insgesamt sechsmal im Jahr spenden. Der Mindestabstand zwischen zwei Vollblutspenden beträgt sowohl in Deutschland als auch in Österreich 56 Tage (8 Wochen). In der Schweiz dürfen Frauen dreimal und Männer viermal pro Jahr im Abstand von mindestens 12 Wochen spenden.

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Problematisch sind etwa Tätowierungen und Piercings innerhalb der letzten vier Monate (6 Monate in der Schweiz), Risikopersonen in der Familie, häufig wechselnde Sexualkontakte sowie i.v.-Drogen-Heroinabhängigkeit (wegen HIV) und Tropenaufenthalte innerhalb der letzten sechs Monate (wegen tropischer Krankheiten). Auch werden – rein vorsichtshalber – Blutspender abgelehnt, die in Großbritannien waren. Dies, obwohl der britische BSE-Skandal schon lange her ist und auch schon lange keine Briten mehr an der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit erkrankten.

Jeder Spender muss nach dem Blutspenden anonym auf einem Zettel ankreuzen, ob sein Blut wirklich zum Spenden verwendet werden kann. Zum Beispiel kommt es vor, dass Gruppen (z.B. Pfadfinder) gemeinsam blutspenden gehen. Wenn ein Spender einen Grund hat nicht zu spenden (z.b. weil er kürzlich ungeschützten Geschlechtsverkehr hatte), dies aber gegenüber anderen Gruppenmitgliedern nicht mitteilen möchte, dann kann er auf diese Weise anonym nach der Spende dafür sorgen, dass sein Blut nicht verwendet wird = nicht zur Bluttransfusion freigegeben wird. Mitunter ist noch eine Verwendung für wissenschaftliche Zwecke möglich. Dieses Verfahren mag ineffizient wirken, es dient aber einem besseren Schutz der Empfänger von Blutspenden, da z.B. HIV erst einige Wochen nach einer Infektion im Blut nachgewiesen werden kann.

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Ein Dilemma zwischen dem Sicherheitsbedürfnis des Empfängers, welcher auch auf die Ehrlichkeit des Spenders angewiesen ist, und dem Vertraulichkeitsbedürfnis des Spenders soll so vermieden werden.

Zeitweise zurückgestellt werden etwa Spender, die vorübergehend erkrankt sind, bestimmte Medikamente einnehmen, zu Gruppen mit gewissen (potentiellen) gesundheitlichen Problemen gehören, die zeitweisen Eisenmangel haben oder auch wenn es bei der Untersuchung des Blutes auf Erreger falsche Anzeigen („Fehlalarme“) gegeben hat, sogenannte falsch Positive.

Empfänger

Bei einer Transfusion werden dem Empfänger meist Blutbestandteile (selten Vollblut) verabreicht, welche sich mit dessen Restblut vermischen. Um Verklumpungen des Blutes (Transfusionsreaktion, Transfusionszwischenfall) zu vermeiden, wird dem Empfänger i. d. R. nur Blut der eigenen Blutgruppe transfundiert. Notfalls können aber jedem Empfänger Erythrozyten-Konzentrate eines Spenders mit der Blutgruppe 0− (Universalspender) transfundiert werden. Personen mit der Blutgruppe AB können im Notfall Erythrozyten-Konzentrate von beliebigen Spendern erhalten (Universalempfänger).

Quelle : http://de.wikipedia.org

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