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Angkor Wat-Kambodscha

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Geschichte

Im 10. Jahrhundert wurden unter Yasovarman I. (reg. 889 – ca. 910) zahlreiche Bewässerungsanlagen und Stauseen errichtet, was dazu beitrug, dass unter anderem mehrmals im Jahr Reis geerntet werden konnte. Diese erfolgreiche Landwirtschaft führte zu Nahrungsüberschüssen und brachte dem Khmer-Reich großen Reichtum. So kam es, dass das Land im Süden Chinas zu einem regionalen Machtzentrum Südostasiens wurde und die Khmer in der Lage waren, große Städte und gewaltige Tempelanlagen zu errichten.

Im Jahr 1113 bestieg König Suryavarman II. den Thron und regierte bis etwa 1150. Er baute die Macht Angkors, damals Kambuja genannt, in mehreren Kriegszügen gegen die benachbarten Cham, gegen Dai Viet (vgl. Geschichte Vietnams) und das Mon-Königreich Haripunjaya weiter aus. Daneben ließ er Tempelanlagen in Angkor restaurieren und neue errichten.

Zwar war der Shivaismus die vorherrschende Religion der Führungsschicht des Landes, Suryavarman II. selbst war aber, so lässt sich aus Inschriften über seine Bautätigkeit und Pilgerreisen schließen, ein Anhänger des Vishnuismus. Im Tempel der Pilgerstätte Wat Phu ließ er etwa neben einem Shiva-Lingam und einer Statue der Bhagavati (einer Inkarnation Umas bzw. Parvatis, der Gattin Shivas) auch ein Bildnis des Vishnu errichten.

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Vishnu war auch der Haupttempel Angkor Wat, den der König im südöstlichen Teil der schon unter Suryavarman I. errichteten Hauptstadt errichten ließ, gewidmet. Der ursprüngliche Name lautete dementsprechend vermutlich bisnulok bzw. Vishnuloka, während Angkor Wat erst Jahrhunderte später zum Namen des Tempelkomplexes wurde, als er zu einem buddhistischen Heiligtum umgewandelt wurde.

Über den eigentlichen Zweck des Bauwerks besteht bis heute keine eindeutige Klarheit. Die Herrscher der Khmer sahen sich als Sachwalter des Gottes unter dessen Schutz sie selbst und auch das Land standen. Jeder von ihnen ließ zumindest einen großen Tempel errichten, der dieser Gottheit geweiht war. Ungewöhnlich für die Tempel Angkors ist die Ausrichtung des Angkor Wat. Anders als in den anderen Tempeln, deren Hauptzugang bzw. -ausgang nach Osten weist, ist der Angkor Wat nach Westen ausgerichtet, die Himmelsrichtung Yamas, des Gottes des Todes. Manche Forscher deuten den Tempel deshalb auch als Grabstätte des Königs. Eine Grabkammer oder Hinweise darauf wurden noch nicht gefunden.

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Umland der Tempelanlage


Angkor Wat ist nur ein Teil der viel umfassenderen Gesamtanlage Angkor mit seiner Vielzahl von Tempeln, von denen Angkor Thom der größte ist (Siehe auch: Tempel in Angkor). Wie auch die anderen großen Tempelareale in Angkor, war Angkor Wat von Siedlungen umgeben. Das Baumaterial Stein war allerdings religiösen Bauwerken vorbehalten, weshalb von den weltlichen Bauten, auch den Residenzen der Herrscher, keine erhalten sind.


Datierung


Meist wird die Errichtung des Angkor Wat, wie oben beschrieben, König Suryavarman II. zugeschrieben. Manche Forscher datieren die Bauzeit in spätere Zeiten und weisen dazu auf stilistische und religionshistorische Studien hin. Bereits 1927 argumentierte Philippe Stern, dass der Stil dieses Tempels eine Verfeinerung des Bayon-Stils (spätes 12. Jahrhundert bis Mitte des 13. Jahrhunderts) darstelle und er daher später entstanden sein müsse.


Geschichte ab 1500


Die gewaltigen Bauten weisen zahlreiche Schäden auf. Witterungseinflüsse, die tropische Vegetation und menschliche Zerstörungskraft, wie etwa die Plünderungen durch die Siamesen im 15. Jahrhundert, haben den Tempeln zugesetzt. Ein weiterer Grund für den Zerfall ist, dass sich die Khmer ab dem 13. Jahrhundert dem Buddhismus zuwandten, weshalb keine neuen Tempel mehr errichtet wurden. Hinzu kam dass die Khmer sämtliche Wälder abholzten sowie Missernten durch versiegendes Wasser und dem damaligen Klimawandel. Die Anlage diente aber spätestens seit dem 16. Jahrhundert als buddhistisches Heiligtum, an dem zwischen 1546 und 1747 über 40 Inschriften angebracht wurden, die Inhalte des Theravada-Buddhismus vermitteln.

Nachdem es, bedingt durch die politische Lage in Kambodscha, auch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert kaum möglich war, Restaurierungsarbeiten vorzunehmen, sind inzwischen unterschiedliche Organisationen damit beschäftigt, den weiteren Zerfall von Angkor Wat zu stoppen.

Neben den Touristen gehören buddhistische Mönche zu den täglichen Besuchern des Tempels.

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Baukunst


Die Gebäude wurden aus kunstvoll gestalteten Sandsteinen zusammengesetzt. Die zahlreichen Kanäle der Anlage dienten den Arbeitern auch dazu, die riesigen Steinbrocken mit Flößen zu transportieren. Für den Bau wurden die Blöcke mit besonderen Schleifanlagen so bearbeitet, dass sie ohne erkennbare Zwischenräume aufeinandergesetzt werden konnten.

Das komplette Areal misst inklusive des Wassergrabens in West-Ost-Richtung knapp 1,5 km und in Nord-Süd-Richtung knapp 1,3 km. Der Wassergraben ist zwischen 170 und 190 Meter breit und umschließt das innere Areal. Er stellt nach der gängigen Interpretation den Ur-Ozean dar, womit er sich zusammen mit den zahlreichen Bauten der Tempelanlage in das Bild eines symbolischen Universums einordnet. Im Zentrum steht ein markanter Tempel mit fünf nach Lotusblüten geformten Türmen (Prasat). Der größte Turm ist 65 m hoch.

Viele der Tempelwände sind mit steinernen Figuren dekoriert, die Tänzerinnen – so genannte Apsaras – darstellen. Jede Figur hat eigene, besondere Merkmale, so dass sie sich untereinander nicht gleichen.

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Nationale Bedeutung


Angkor Wat fungiert als herausragendes nationales Symbol, das repräsentativ für die Khmerkultur und das heutige kambodschanische Volk steht. Es findet sich daher als Abbildung in vielfältigen staatlichen Zusammenhängen, auf der Nationalflagge, den Geldscheinen etc. Selbst in der Zeit des Regimes der Roten Khmer war eine goldene Silhouette des Tempels Teil der kambodschanischen Flagge.

http://www.wikipedia.org

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