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Spendenaufruf: Dürrekatastrophenhilfe in Myanmar (Birma)

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Liebe Dhamma-Freunde und -Freundinnen, noch vor wenigen Jahren meinten bei uns und anderswo viele Buddhisten, die Warnungen vor einer tiefgreifenden globalen Klimawende nicht wirklich ernst nehmen zu muessen. So etwas schienen doch nur Konzepte und Aengste im Hinblick auf eine ohnehin vergaengliche Außenwelt zu sein.

Außerdem hatten wir jetzt gerade einen recht kalten Winter und einen immer noch zu kalten Fruehling, die Klimawende findet also gar nicht statt. Doch solche, nur auf uns selbst gerichtete Beobachtung ist hier so blind und falsch wie in allen Dingen.

Die dramatischen Klimaveränderungen zeigen sich laengst, unuebersehbar und insbesondere in den Laendern, die an dem Klimawandel die geringste Schuld haben, in den subtropischen und tropischen Zonen des Suedens. Dort bedrohen sie zunehmend die Existenz von Millionen, ja Milliarden von Menschen und dabei gerade auch das Ueberleben des Buddhismus in Asien.

Birma/Myanmar, ein Land Asiens mit einer enorm reichen und lebendigen buddhistischen Kultur, das nicht nur seit Jahrzehnten unter einer verantwortungslosen und menschenverachtenden Militärkaste leidet, das keinerlei Meinungsfreiheit oder kritische und aufklaerende Information kennt, das wirtschaftlich immer mehr verarmt und herunterkommt, das vor 2 Jahren einen verheerenden Zyklon verkraften musste, ist jetzt auch immer staerker von den Folgen der schleichenden globalen Klimaveraenderung betroffen.

In den letzten Wochen und Monaten erlebt das Land eine verheerende Trockenheit, immer mehr Menschen (insb. in den Staedten) haben keinen Zugang mehr zu sauberem Trinkwasser, die Fluesse und Seen trocknen in einem noch nie gekannten Ausmaß aus.

Inzwischen habe ich gehört, dass in Südbirma jetzt der Monsun eingesetzt hat, womit sich die Lage dort etwas verbessert hat, im Norden ist aber noch keine Aenderung eingetreten. In der Stadt Mandalay soll es bei Temperaturen von um die 50 Grad über 200 Hitzetote gegeben haben.

An den wenigen Wasserstellen gab es kilometerlange Warteschlangen. Ausländische Hilfe soll das Militär wieder in seiner gewohnten Art, entweder blockiert oder kurzerhand als seine eigene Hilfe ausgegeben haben.

Der beruehmte Inle-See, mit seinen „schwimmenden“ Klöstern, der normalerweise so aussieht :

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Die unmittelbare Folge dessen: die beiden wirtschaftlichen Grundpfeiler der Region, die bluehende agrarische Selbstversorgung (durch die zahlreichen schwimmenden Gaerten) und die Tourismusbranche (Hotels, Restaurants, Ausflugsboote, Kunsthandwerk usw.) brechen zusammen, die Menschen haben immer weniger Geld und Nahrungsmittel, die Moenche, Nonnen, Novizen beginnen zu hungern, Krankheiten breiten sich aus.

Meine Vermutung, dass das Austrocknen des Inle-Sees etwas mit der von mir dort schon vor Jahren beobachten ruecksichtslosen Abholzung der Wälder zu tun hat, haben sich ebenfalls bestaetigt. Mit Billigung der Militärs betreibt China in den umliegenden Bergen einen totalen Kahlschlag und lässt das Holz nach China abtransportieren.

Feraya Nangmone, eine um Exil in England lebende Shan-Aktivistin der „Shan Human Rights Foundation“ ( http://www.shanhumanrights.org/ ) schrieb: „China has been taking away Shan State’s natural resources like teak from the Shan hills which used to be covered with them. I was told that many hills are now completely bare. “

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Darum wird es dringend notwendig, dass wir in unserer Unterstützung und Solidaritaet für Birma den Menschen dort auch dabei behilflich sind, ihre Umweltbedingungen zu schuetzen und wieder zu verbessern (z.B. durch massenhafte Baumanpflanzungen) und dass wir bei uns mit dazu beitragen, endlich wirksame Massnahmen und Umstellungen in unserer naturmissachtenden Wirtschafts- und Lebensweise vorzunehmen, die die wachsende Klimakatastrophe zumindest abbremsen können. Wissen über die Gesetze der Oekologie, der Natur, des Klimas, des Wetters (im Abhidhamma traditionell utu-niyama genannt) und wie wir dies heilsam anwenden und umsetzen koennen, ist keine blosse Naturromantik mehr sondern Überlebenswissen und leidverhinderndes Mitgefuehl.

Mit herzlichem Gruss

Mingalaba

Franz-Johannes

Franz-Johannes Litsch, Buddhistische Akademie Berlin, Lilienthalstr. 10, 10965 Berlin, Tel: 030-692 58 48, Email. litsch@buddhanetz.org

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