Start Neugkeiten Luxus-Buddhismus-Touren in China machen nachdenklich

Luxus-Buddhismus-Touren in China machen nachdenklich

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Reiche Chinesen, die sich mit teuren Hubschraubern von Beijing zum Beten im Tempel auf den Berg Wutai fliegen lassen, werden vielleicht finden, das sie das gewünschte Karma nicht kaufen können. Dieses auffällige Zurschaustellen von Reichtum an einem den Gläubigen heiligen Ort ist inzwischen vielfach kritisiert worden.

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Ein privates Hubschrauber-Unternehmen aus Beijing kündigte am Mittwoch an, ab sofort Flüge von der Hauptstadt für eine eintägige Tour auf den Berg in der Provinz Shanxi anzubieten – eine Reise, die etwa 90 Minuten pro Strecke dauert.

Der Berg Wutai, ein UNESCO-Weltkulturerbe, beheimatet 95 Tempel und Klöster und ist einer der vier heiligen Berge im chinesischen Buddhismus.

He Chi, der Vizeleiter der Beijing Capital Helicopter Company, sagte der Global Times, seine Firma habe die neue Route gerade am Mittwoch angekündigt und sehe ein großes Marktpotenzial für solche Touren.

„Die meisten der potentiellen Fahrgäste werden Chefs von privaten Unternehmen sein“, sagte er und bewarb sogleich seine Tour mit den Worten, Gläubige würden in der Lage sein, dorthin zu kommen, dem Buddha ihre Reverenz zu erweisen und noch vor Sonnenuntergang zurück in Beijing zu sein.

Das Unternehmen verfügt über neun Hubschrauber, die Platz für bis zu fünf Passagiere bieten. Eine Fahrt kostet zwischen 30.000 und 40.000 Yuan (3.628 bis 4.838 Euro, für viele normale Hauptstädter ein Jahresgehalt) pro Passagier und Stunde, abhängig von der Reise und der Art der Hubschrauber. „Es gibt neun Start- und Landeplätze in Beijing und Passagiere können den ihrem Heim nächstgelegenen wahlen, wo sie abgeholt werden“, sagte He. Zu den neun Helipads gehören die am Olympischen Park oder dem Honglingjin Park im Bezirk Chaoyang, und Fahrgäste müssen mindestens einen Tag im Voraus buchen.

Aber dies ist nicht das einzige Unternehmen, das private Helikopterflüge für die Superreichen der chinesischen Hauptstadt anbieten.

Cao Wei, der Manager von Beijing Reignwood Star General Aviation, eine in Beijing ansässige private Fluggesellschaft, erzählte, dass seine Firma den Flugdienst nach Wutai vor etwa sechs Monaten gestartet habe. „Wir haben landesweit viele Strecken im Angebot, und die von Beijing zum Berg Wutai ist einer unserer beliebtesten“, sagte er. „Diejenigen, die an dieser Strecke interessiert sind, sind meist Touristen, die Rauchopfer bringen oder Buddha verehren wollen“, sagte er und meinte, „Zehntausende von Yuan für so etwas auszugeben ist für viele gar nicht mehr so extravagant.“

Niu Fengrui, ein Soziologe von der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, sagte unscharf, eine extravagante Form des Transports wie ein privater Hubschrauber könne als ein Widerspruch zu den Lehren des buddhistischen Glaubens betrachtet werden. Dass einige gläubige Buddhisten eine solche aufwendige Reise bezahlen möchten, könne vielleicht mit der Extravaganz und der kommerzialisierten Atmosphäre der Buddhismus-Tourismusindustrie in Zusammenhang gebracht werden.

„Einige buddhistische Mönche, die Luxus-Fahrzeuge und teure Handys haben nicht ein gutes Beispiel für die Gläubigen gesetzt,“ beschuldigte er schließlich die Mönche. „Jedenfalls entspricht deren Lebensstil nicht dem buddhistischen Geist noch passt es zu dem traditionellen Glauben, den haben sollten“, betonte er.


Quelle : german.china.org.cn




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