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Weihnachten in aller Welt (2/2)

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NORWEGEN

Weihnachtsprügel

Großen Spaß macht den Kindern das „fastelavnisris“. Am frühen Weihnachtsmorgen ist es bei den Norwegern Sitte, die Hausgenossen im Bett mit Ruten zu schlagen. Heute noch sind in städtischen Geschäften geschmückte Ruten zum Verkauf ausgestellt. Der Brauch erinnert an das Schlagen an Karfreitag, dem Todestag Christi, und ist bei uns mit der Zeit unverständlich geworden. Mit einem Geschenk kauft man sich los.

Tompte, das Heinzelweihnachtsmännchen

Bei uns in Deutschland nennt man sie Heinzelmännchen, in Norwegen heißen sie „Tomptare“ oder Nisser. Sie helfen in der Weihnachtsvorzeit. Die fleißige Hilfe dieser kleinen Gesellen belohnen die Menschen durch ein Schüsselchen Milch und Reisbrei, das sie am Heiligen Abend vor die Türe stellen. Ihr werdet es nicht glauben, aber bis jetzt war das auch jedes Mal verschwunden. Nur noch auf Postkarten treiben sie ihren Spaß.

Das skandinavische Weihnachtsfest entspringt alten Ernte und Mitwinterbräuchen, das sogenannte Julfest. Zu diesem Fest wird Julbier gebraut, Julbrot gebacken, Julstroh in die Julstube verstreut.

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MEXIKO

Feliz navidad ! So wünscht man sich frohe Weihnachten in Mexico. Vor zirka 300 Jahren machten die Spanischen Eroberer mit dem Katholizismus auch den Weihnachtsbaum nach Mexico. Selbst heute wird dieser Brauch mit den ursprünglich heidnischen Festen vermischt. Bunte und laute Umzüge mit viel Trubel und Feuerwerk, die so genannten Pasadas, die die Herbergssuche nachstellen, bestimmen das weihnachtliche Straßenbild.

Ein für Kinder besonders wichtiger Teil des Festes ist die Pinata , ein mit Sternen und Figuren dekoriertes Tongefäß, gefüllt mit Früchten und Süßigkeiten. Die Pinata wird aufgehängt, damit die Kinder mit verbundenen Augen versuchen können, den Topf zu zerschlagen und damit an die Leckereien zu kommen.

Am 24.Dezember versammeln sich alle Familien um Mitternacht vor der Kirche, wo Freudenfeuer und Feuerwerkskörper angebrannt werden und die Mitternachtsmette mit dem Blumenkranz – dem Baile de la Flor – begonnen wird.

USA

Wie der Christbaum nach Amerika kam

Mit den Auswanderern kam im 18. Jahrhundert der Weihnachtsbaum nach Nordamerika. Im Jahre 1746 wird er das erste Mal bei den Siedlern in Pennsylvania erwähnt. Populär gemacht haben in jedoch die Hessischen Soldaten, die ihn während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges im ganzen Land verbreiten.

Die meisten Menschen in Amerika haben den Weihnachtsbaum das ganze Jahr über unter einer Plastikhaube im Keller stehen. Als umweltbewusste Amerikaner verzichten sie heute auf den echten Tannenbaum. Ganze Wälder müssten ja jedes Jahr abgeholzt werden! Sie kaufen einen künstlichen Baum. Und die sparsamen unter ihnen benutzen ihn mehrere Jahre.

Der eigentlich lässig klingende Spruch Happy Xmas hat in Wirklichkeit einen tieferen Sinn und hat seinen Ursprung imGriechischen . X als Anfangsbuchstabe des Namen Christus.

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ITALIEN

BUON NATALE!

Weihnachten ist ein Familienfest. Am 6. Dezember bringt den Kindern San Nikola Süßigkeiten, am 13.Dezember werden sie von Santa Lucia beschenkt.

Am 24. Dezember wird in der Familie der Weihnachtsbaum geschmückt und aufgestellt. Den ganzen Tag wird gefastet, erst am Abend wird gegessen – in den meisten Familien gibt es Fisch, manchmal auch Lamm und Truthahn. Am 25. Dezember, dem Weihnachtstag, geht der Vater mit den Kindern in die Kirche, während die Mutter das Weihnachtsessen zubereitet. Dann wird das Fest des Christkind („I1 Bambi Gesu“) gefeiert und gemeinsam das Festessen verzehrt. Im offenen Kamin wird ein Olivenbäumchen verbrannt.

Der Weihnachtsbrief

Am Weihnachtstag legen die Kinder den Eltern ein festlich geschriebenen und gemalten, manchmal auch gereimten Brief unter den Essteller oder versteckt unter der Serviette. In diesem Brief bedanken sie sich für all die Liebe, die sie vom Vater und von der Mutter empfangen haben. Sie können aber auch auf Dinge anspielen, die ihnen im vergangenen Jahr nicht gefallen haben. Wichtig ist es nur, dass diese Kritik so vorgebracht und in Worte gefasst wird, dass sie in einen Weihnachtsbrief passt. Die Eltern geben vor, den Brief nicht zu bemerken und lesen ihn erst nach dem Essen der ganzen Familie vor.

Die Krippe

In Italien gibt es wenig Weihnachtsbäume . Das wichtigste Symbol ist hier die Krippe , die „Presepio“ . Sie ist im Mittelpunkt in Familien und Kirchen . Oft werden bei den Krippen jedes Jahr neue Figuren aus der Weihnachtsgeschichte, aus der Familie, aus dem Dorf oder aus dem Freundeskreis ergänzt, denn jeder will die schönste und größte Krippe haben . Aus Italien stammt die Weihnachtskrippe . Man sagt der heilige Franz von Assisi habe die erste Krippe gebaut .

Die Hexe Befana

Die Kinder schicken ihre Wunschzettel an das Jesuskind , das ,, Bambinello“. Weihnachten ist ein kirchlicher Feiertag . Die Geschenke gibt es erst , wenn die Figuren der drei heilige Könige in der Krippe stehen . Ein sinnvoller Brauch , denn die drei Weisen brachten ja die Geschenke .

Die Geschenke aber bringt in Italien die Heilige Befana . Die Hexe Befana ist eine sehr hässliche, alte Frau . Sie sucht nach dem Christuskind, deswegen rutscht Befana durch den Kamin und hinterlässt Geschenke .

Das Weihnachtsscheit

Das Scheit von einer Esche soll die zwölf Tage zwischen Weihnachten und Epiphanias im Kamin brennen . Die ganze Familie schart sich um den Klotz . Alte Feindschaften werden begraben . Und wer auserwählt worden war , den Stamm zu fällen, wird beneidet von allen im Dorf , denn der gilt im kommenden Jahr gegen alles Übel gefeit , auch gegen den bösen Blick . Und wer dem Stamm auf diesem Heimattransport begegnet , der grüßt das Weihnachtsscheit , weil er auf diese Weise am Segen teilnimmt . Bevor das Eschescheit aber im Kamin verbrannt wird , spielt es oft die Rolle des Tannenbaums . Die Kinder stehen mit verbundenen Augen davor und sagen ein Gedicht auf . Wenn ihnen die Binde von den Augen genommen wird , liegt ein Geschenk vor ihren Füßen .


Weihnachten in aller Welt (1/2)
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