Hanoi – Das höchste Gericht Burmas befasst sich an diesem Freitag mit einem Berufungsantrag von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gegen ihren Hausarrest. Die Richter in der Hauptstadt Naypyidaw haben Nyan Win, dem Anwalt der 65-Jährigen, aber kein schnelles Urteil in Aussicht gestellt. Der jüngste 18-monatige Hausarrest geht ohnehin am 13. November zu Ende. Suu Kyi hat aber aus prinzipiellen Gründen die ganzen 18 Monate lang gegen das Urteil gekämpft. Am 7. November lässt die Militärjunta erstmals seit 20 Jahren eingeschränkt wählen.
Der jüngste Hausarrest geht auf einen bizarren Zwischenfall im Frühjahr 2009 zurück. Damals war ein Amerikaner angeblich ungesehen durch einen See zu Suu Kyis schwer bewachten Haus im der Hafenstadt Rangun geschwommen. Dort stand die Politikerin bereits seit Jahren unter Hausarrest. Die Behörden klagten sowohl den Amerikaner als auch Suu Kyi an, die Auflagen ihres Hausarrests verletzt zu haben, nach denen sie keinen Besuch empfangen darf. Sie wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, die später in weitere 18 Monate Hausarrest umgewandelt wurde. Der Amerikaner wurde verurteilt und später abgeschoben.
