Start Belehrungen Artikel und Konferenzen Tribut an Bankei

Tribut an Bankei

66
0

bankei1.gif

Kindheit

Bankei wurde 1622 in der Edo-Zeit geboren, als Iemitsu, der dritte Tokugawa-Shogun, die Macht übernahm und das repressivste, diktatorische Regime errichte, das Japan bis dahin erlebt hatte. Unter Iemitsu wurde die etwa 200 Jahre dauernde vollständige Abschottung Japans gegenüber dem Ausland etabliert.

Bankei war eines von neun Kindern und der vierte von fünf Söhnen des Arztes Suga Dōsetsu und seiner Frau Noguchi. Seine Kindheit verbrachte er in einem kleinen Dorf an der Küste der Japanischen Inlandsee in der Provinz Harima, der heutigen östlichen Präfektur Hyōgo.

Lehrtätigkeit

1653 starb Umpo, der alte Lehrer Bankeis. Bankei hatte dies erahnt, war jedoch nicht rechtzeitig zur Stelle, um seinem alten Meister noch einmal zu begegnen. Vor seinem Tode hatte Umpo seinem Nachfolger Bokuō Sogyū die Anweisung gegeben dafür zu sorgen, dass Bankei Zen-Lehrer wird:

„Ich bin dessen gewiss, dass Bankei der einzige ist, der das Dharma-Banner hochzuhalten und die Geschicke des Zen in der Zukunft zu lenken vermag. Ich möchte, dass Du ihn an meiner Statt hinaus stößt in die Welt. Unter keinen Umständen darf man zulassen, dass er sein Licht unter den Scheffel stellt.“
Zitiert aus „Die Zen Lehre des Ungeborenen“ (S. 25)

Mit einigen Mönchen, die sich Bankei inzwischen angeschlossen hatten, zog es Bankei wieder nach Nagasaki, um dort das originäre chinesische Zen zu lernen. Die kleine Gruppe musste jedoch feststellen, dass ein anderer Meister, der hoch angesehene Yin-yüan Lung-chi (jap. Ingen, 1592-1673) die Position von Dōsha eingenommen hatte. Ingen, der aufgrund einer offiziellen Einladung kam, hatte mit seinen Anhängern Dōsha regelrecht verdrängt. Bankei setzte sich dafür ein, dass Dōsha in einem anderen Kloster unterkommen konnte. Nach mehreren Versuchen und einem vierjährigen Aufenthalt in einem kleinen Familientempel misslang dieser Versuch und Dōsha machte sich auf den Weg zurück nach China.

Für Bankei war nun die Zeit der Pilgerschaft beendet. Offiziell hatte er die Dharma-Übertragung Dōshas erhalten und damit die Aufnahme in dessen Lehrlinie. Er lebte zwar weiterhin asketisch und arbeitete unermüdlich an der Vertiefung seiner Erkenntnis, doch sein Schwerpunkt wurde ab dieser Zeit die Vermittlung des Dharma an Laien und Mönche, die ihn in zunehmender Zahl aufsuchten. 1672, im Alter von 50 Jahren wurde Bankei vom Kaiserhaus zum Abt des Klosters Myōshin-ji in Kyoto ernannt. Er wurde damit Nachfolger von Bokuo.

Bedeutung für das japanische Zen



Klöster und Tempel

In den 36 Jahren seiner Lehrtätigkeit bis zu seinem Tode im Jahr 1693 schulte Bankei in zahlreichen Tempeln und Klöstern des Landes. Manche dieser Häuser wurden von reichen Schülern Bankeis erbaut und gefördert und auch viele Praxisplätze, die im Verfall begriffen waren, wieder hergestellt.

Drei Klöster bildeten das Zentrum für Bankeis Lehrtätigkeit: Das Ryūmon-ji in Bankeis Heimatstadt Hamada, Das Nyohō-ji in Ōzu auf der Insel Shikoku und etwas später das Kōrin-ji in Edo, dem heutigen Tokio.

Das Ryūmon-ji wurde für Bankei 1957, als er 35 Jahre alt war, von seinem ehemaligen Schulfreund Sasaki Michiya gestiftet, der inzwischen ein reicher Kaufmann geworden war. Für ländliche Verhältnisse hatte das Ryūmon-ji enorme Dimensionen.

Das Nyohō-ji entstand 1669 durch den Herrn der Festung Ōzu, Katō Yasuoki. Zu diesem Kloster gehörte auch eine kleine Einsiedelei in den Bergen. Hierhin zog sich Bankei gelegentlich mit ausgesuchten Schülern zurück, um mit ihnen eine strengere Zen-Praxis auszuüben.

Das Kōrin-ji wurde von Kyōgoku Takatoyu, einem Daimyō aus der Provinz Sanuki auf Drängen seiner Mutter erbaut, einer Nonne, die Bankeis Lehre vom Ungeborenen voll erfasst hatte.

Neben den genannten Klöstern gab es über vierzig weitere Schulungseinrichtungen die auf Bankeis Initiative erbaut oder restauriert wurden. Zwischen den Klöstern und diesen Orten reiste er hin und her und gab damit dem Zen, das sich in der Edo-Zeit in einer Krise befand, neuen Auftrieb.

Wirkung

seiner großen Überzeugungskraft, der Gabe die Lehre des Zen in einfachen Worten zu vermitteln und der Offenheit gegenüber allen Menschen trug Bankei wesentlich dazu bei, das Zen, das in der Edo-Zeit im Niedergang begriffen war, neu zu beleben. Auch gilt er als Wegbereiter des 64 Jahre jüngeren Hakuin Ekaku.

Trotz seiner großen Anhängerschaft wurden nur wenige seiner Schüler als Dharma-Nachfolger bestätigt. Obwohl Bankei selbst keine Schriften hinterließ und auch seinen Schülern nicht gestattete, solche anzufertigen gibt es doch eine Reihe von Darlegungen und Dialogen, die seine zahlreichen Anhänger niedergeschrieben hatten und die von seinem intensiven Leben berichten.
Als Biographin besonders zu erwähnen ist Den Sutejo, eine berühmte Dichterin des 17. Jahrhunderts, die als Bankeis Schülerin von ihm den Namen Teikan erhalten hatte. Teikan ist es im Wesentlichen zu verdanken, dass Kenntnisse über Bankeis Reisen und Vorträge der Nachwelt erhalten blieben.

Quellen : http://de.wikipedia.org/wiki/Bankei_Eitaku

Vorheriger ArtikelFleischkonsum oder Vegetarismus ?
Nächster ArtikelBuddha – Der Weg zur Erleuchtung