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Patipada – Maha Bua Nanasampanno – Kapitel 3

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PATIPADA

Die Praxis der Dhutanga Kammatthana Bhikkhus

in der Tradition des Ehrwürdigen Lehrmeisters Mann Bhuridatta Thera

Sukhothai Buddha - Thailand
Sukhothai Buddha – Thailand

verfasst von dem Ehrwürdigen lehrmeister Maha Bua Nanasampanno

übersetzt von Martin Bhikkhu und Wulf Dieter Krüger

Kapitel 3

Die Geschichte vom Anhänger im weißen Gewand (upasaka)

Die zuvor beschriebenen Methoden wurden von jenen Bhikkhus angewandt, die in die Wälder gingen, um dort zu leben und sich zu üben. Sie haben befriedigende Ergebnisse erzielt und die Tiger haben ihnen niemals etwas zu Leide getan.

An dieser Stelle sei eine Geschichte erzählt. Der Leser mag darüber nachsinnen, was sich hierbei eigentlich ereignet hat. Ein Acariya, der ein höher gestellter Anhänger des Ehrwürdigen Lehrmeisters Mann war, übte sich bei seinen Wanderungen entlang des Mekongs auf der laotischen Uferseite in Askese. Bei ihm war ein weiß gekleideter Anhänger (upasaka) – ein Laie. Dieser Acariya hielt sich eine Zeit lang unter einem Felsvorsprung auf und der Anhänger, der die acht moralischen Regeln achtete, verweilte unter einem anderen etwa 120 Meter entfernten Felsvorsprung. Der Acariya, von dem diese Geschichte stammt, erzählte, dass er dort mehrere Monate lang lebte, weil er der Meinung war, dass dieser Ort der Gesundheit sowohl des Körpers als auch des Geistes förderlich sei. Die Übung des „Dhamma in Einsiedelei“ (samana dhamma) entwickelte sich ruhig und ohne Behinderungen – für ihn selbst wie auch für den upasaka. Lebensmittel während der Almosenrunde (pindapata) zu erhalten, war nicht schwierig, weil sie sich nicht mehr als vier Kilometer vom nächst gelegenen Dorf aufhielten. Das Dorf bestand aus etwa 15 Häusern und die Dorfbewohner kamen sie nicht besuchen und störten sie auch nicht. Sie hatten also keine Schwierigkeiten und verschwendeten keine Zeit, wenn sie ihre Dhammaübungen entwickelten. Jeder von ihnen – der Acariya, der upasaka und die Dorfbewohner – kümmerte sich um seine eigenen Belange.

Eines Tages, am Nachmittag, fühlte sich der Acariya etwas unwohl, so als hätte er Fieber. Mal heiß, mal kalt und der Körper fühlte sich nicht ganz in Ordnung. Als der upasaka zu ihm kam, bat er ihn, Wasser zu kochen und eine Medizin einzurühren, die er ausprobieren wollte. Ein Arzt hatte ihm gesagt, dass diese Medizin Malaria kurieren könnte, und er fürchtete, dass dies der Beginn eines Malariaanfalls sei. Denn in dem Gebiet, in dem sie sich aufhielten, war Malaria weit verbreitet und viele Menschen litten an ihr. Der Wald war sehr dicht und unwegsam und Menschen, die das Leben in offenen Regionen und auf Feldern gewohnt waren, konnten nicht in das Gebiet gehen und dort leben. Der Wald wimmelte auch von allen möglichen wilden Tieren, Tigern und anderen Mitgliedern der Raubkatzenfamilie und nachts machten sie mit ihrem Schreien und Brüllen viel Lärm. Offensichtlich gab es dort auch einige Menschenfressende Tiger und es hieß, dass dies an den Vietnamesen läge, die die Tiger wild machten, sodass sie keine Angst vor Menschen hätten.

Sobald der upasaka verstanden hatte, was zu tun war, nahm er den Wasserkessel mit zu seinem Platz, um Wasser zu kochen. Danach verschwand er und brachte auch nicht das heiße Wasser, um die Medizin zuzubereiten. Der Acariya wartete, bis es dunkel wurde, aber der upasaka kam immer noch nicht. So dachte er, dass der upasaka es möglicherweise vergessen hätte, weil er in Meditation versunken war und daher seine Pflichten vernachlässigte. Inzwischen war das Fieber des Acariya ständig schwächer geworden, bis es völlig verschwunden war.

Was den upasaka angeht, so bereitete er ein Feuer vor, nachdem er den Wasserkessel geholt hatte, aber was er auch versuchte, um es anzuzünden, es wollte nicht brennen, bis er schließlich wütend wurde. Dann vergaß er, daß er ein upasaka und Anhänger eines bedeutenden Kammatthana Bhikkhus war, sprang plötzlich auf und dachte wütend: „Ich habe hier x-mal ein Feuer gemacht, warum will es heute nicht brennen? Vielleicht braucht es Wasser. Wenn es welches braucht, werde ich ihm etwas geben.“ Daraufhin – der Leser verzeihe mir – urinierte er überall auf die Feuerstelle, bis diese ganz nass war, und ging weg, ohne etwas zum Acariya zu sagen, der auf das heiße Wasser wartete, bis es dunkel geworden war. Nachdem es tiefe Nacht geworden war, ereigneten sich einige sonderbare und ungewöhnliche Dinge.

Zuvor war an dem Ort, an dem er sich aufhielt, nichts besonders Ungewöhnliches geschehen. Es war etwa 9 Uhr abends, der weiß gekleidete upasaka saß in Meditation und betrachtete seine Verfehlungen und seine unbedachte Handlungsweise gegenüber dem Acariya, bedingt durch den Ärger, der ihn dazu veranlasst hatte, aufzuspringen und auf das Feuerholz zu urinieren. Darüber hinaus war er nicht zum Acariya gegangen, um diesen um Vergebung für seine Verfehlungen zu bitten, um so sein Fehlverhalten zu korrigieren und sein schlechtes kamma aufzuheben. Als er also so saß und verzweifelt über seine Fehler nachdachte, hörte er plötzlich etwa zwei Meter hinter seinem Rücken ein sehr lautes Geräusch, das Brüllen eines riesigen Tigers, der hinter ihm kauerte und ihn ansah, als ob er ihn jeden Moment anfallen und zerfleischen wollte. Er knurrte ständig leise, aber laut genug, um auszutesten, wieviel Mut im Zorn eines KammatthanaSchülers vorhanden war, und laut genug, dass der Acariya ebenfalls hören konnte, wo er sich befand.

Während der Tiger knurrte, peitschte er seinen Schwanz auf und ab, sodass dieser dumpf auf den Boden schlug. Er schob seinen Körper vor und zurück, als ob er sich bereit machte, den upasaka anzufallen und auf der Stelle zu zerfleischen.

Sobald der upasaka diesen ungewöhnlichen Laut hörte, den er noch nie so nahe bei sich vernommen hatte, fürchtete er sich zum ersten Mal seit seiner Ankunft an diesem Ort vor mehreren Monaten und er wandte sich um, um zu sehen, was das war. Es war etwa die Zeit des Vollmondes und er konnte den riesigen Tiger ganz deutlich dort kauern sehen, wie der ihn anblickte. Sein Blut stockte, die Angst schüttelte ihn und er verlor beinahe das Bewusstsein. Er konnte an nichts denken und sein Geist nahm Zuflucht zu Buddha, Dhamma und Sangha, als ginge es um Leben und Tod. „Mögen Buddha, Dhamma und Sangha mich beschützen und über mich wachen,“ flehte er, „und nicht zulassen, dass dieser Tiger mich zerfleischt, denn dann kann ich den Ehrwürdigen Acariya nicht um Vergebung für meine Verfehlungen von heute Nachmittag bitten, die ich ihm gegenüber beging. Möge Buddha mir helfen und mich diese ganze Nacht beschützen und mögen Dhamma und der Ehrwürdige Acariya metta haben und mein kamma für meine Verfehlungen auslöschen. Lasst es nicht dazu kommen, dass ich als Strafe für diese Vergehen von diesem Tiger zerfleischt werden muss. “

So flehte und bettelte er, wiederholte “ Buddho „, zitterte, bebte und drehte sich nach ihm um und starrte ihn an, vor Angst, er würde ihn jeden Moment anfallen und zerfleischen. Sobald aber der Tiger sah, dass sich ein Mensch nach ihm umdrehte und ihn anstarrte, zog er sich ein wenig zurück, wobei er ständig knurrte. Dann, innerhalb kurzer Zeit, veränderte er seine Position, näherte sich aus einer anderen Richtung und zog sich wieder zurück. Er tat dies immer wieder.

Unterdessen fühlte sich der upasaka wie tot, da er gezwungen war, angespannt die rastlosen Bewegungen des Tigers zu verfolgen, der ohne Unterlass vorwärts und rückwärts um sein Moskitonetz strich. Wenn der upasaka den Tiger mit festem Blick anstarrte, wich dieser zurück. manchmal so weit, dass es schien, er zöge sich ganz und gar zurück. Sobald aber der upasaka nachließ und seine Aufmerksamkeit abschweifen ließ, kam der Tiger wieder ganz nahe an ihn heran. Der upasaka konnte nicht zulassen, dass“ Buddho“ und sein Geist sich von einander entfernten, und er musste es ständig wiederholen, bis sein Geist und“ Buddho“ mit einander verbunden waren und er sich die ganze Zeit an diesen Einklang als seine Lebensgarantie klammerte. Sobald aber “ Buddho “ nur etwas zu entgleiten begann, näherte sich jedes Mal der Tiger. Hatte der upasaka erkannt, dass sich seine Lage verschlechtert hatte, erinnerte er sich sofort an „Buddho“ und flehte Buddha an, sein Leben zu bewahren. Sobald dann “ Buddho “ und Geist wieder eins waren, zog sich der Tiger zurück, als ginge er für immer.

Aber die Menschen sind so veranlagt, dass immer Druck auf sie ausgeübt werden muss, damit sie Dinge erledigen. Sobald sich also der Tiger zurückzog, begann “ Buddho “ dem Geist zu entgleiten, weil er dachte, dass er nicht sterben würde – dann näherte der Tiger sich wieder, als wollte er den upasaka anfallen. Das tat er jedoch nie, sondern näherte sich nur ständig aus einer anderen Richtung.
Dieser Kampf zwischen dem Tiger und dem upasaka dauerte ohne Unterlass von 9 Uhr abends bis zur Morgendämmerung und keiner von den beiden war bereit, eine Niederlage einzugestehen. Die Tränen der Todesangst des upasaka flossen die ganze Zeit, bis es keine Tränen mehr zu vergießen gab. Bei Tagesanbruch jedoch zog sich der Tiger auf etwa 8 Meter zurück und schlich sich dann davon, bis er außer Sichtweite war.

Obwohl nun der Tiger fort war, verharrte der upasaka noch eine lange Zeit aufmerksam und wachsam unter seinem Moskitonetz. Er wagte nicht, darunter hervorzukommen, weil er fürchtete, dass sich der Tiger weiterhin in der Nähe versteckt hielt. Er hatte Angst, dass der Tiger ihn anfallen und zerfleischen würde, sobald er nachließe und unter seinem Moskitonetz hervorkäme. So sah er sich gezwungen, sitzen zu bleiben, abzuwarten und lange Zeit die Lage unter seinem Moskitonetz zu beobachten, bis er erkannte, dass alles ruhig blieb, der Tiger wirklich fort war und nicht mehr zurückkommen würde. Dann kam er eilig unter seinem Netz hervor und lief schnell zum Acariya hinüber – verwirrt, zitternd, mit flackernden Augen und wirr stammelnd, sodass das, was er sagte, keinen Sinn ergab.

Sobald der Acariya des ungewöhnlichen Verhaltens des upasaka gewahr wurde, befragte er ihn und fand heraus, dass dieser für sein Fehlverhalten ihm gegenüber vom vergangenen Nachmittag um Vergebung bat. Er legte die Gründe für seine Verfehlungen dar, erzählte alles, auch von dem Erscheinen des Tigers und wie dieser die ganze Nacht um ihn herumgeschlichen war.

Statt nun dem upasaka sofort zu vergeben, wandte sich der Acariya diesem zu und sprach mit drohender Stimme, wodurch dessen Beunruhigung gesteigert wurde: „Das was du willst, das bekommst du. Wenn du Gutes willst, so bekommst du Gutes. Wenn du Böses willst, so bekommst du Böses. Aber in diesem Fall wolltest du den Tiger und du bekamst den Tiger. Was bringt es also, wenn du mich um Vergebung bittest? Ich kann dir noch nicht vergeben. Du solltest den guten Dingen, die du magst, mindestens noch eine Nacht begegnenen. Wenn du dann nicht vom Tiger zerfleischt worden bist, wirst du zumindest eine Lektion erhalten haben, über die du noch lange nachdenken kannst. Der Tiger ist ein besserer Lehrer als der Acariya. So werde ich es also ihm überlassen, dich zu trainieren. Wie denkst du darüber? Soll ich dich heute Nacht dem Tiger übergeben? Wenn du seiner Unterweisung nicht zuhörst, werde ich zulassen, dass er dich zerfleischt und ein für alle Male auffrisst, denn ich bin es leid, dich zu unterweisen. Was meinst du? Ist es das, was du willst? Letzte Nacht dem Tiger zu begegnen und seinen Unterweisungen zuzuhören, war den Umständen nach recht angemessen und ich werde dafür sorgen, dass er diese Nacht wieder zu dir kommt und dich lehrt. Wenn du danach immer noch störrisch bist, werde ich zulassen, dass er dich zerfleischt und du die Kraftquelle wirst für seine Wanderungen. Du würdest ihm den Bauch für mehrere Tage füllen. Nun, wie wäre das? Sag es ganz schnell und trödle nicht! Wer ist der bessere, der Acariya oder der Tiger? Antworte jetzt und zögere nicht, oder ich rufe den Tiger diesen Augenblick, dich zu holen und besserem Nutzen zuzuführen, als dieser Acariya es kann.“

Nachdem er dies gesagt hatte, tat der Acariya so, als ob er den Tiger riefe: „Wo ist der Tiger nur hingegangen? Komm schnell zurück und hole dir den upasaka jetzt, zögere nicht. Ich übergebe ihn dir als deinen Anhänger, also komme schnell und nimm ihn mit.“

In diesem Moment schrie der upasaka laut aufund schluchzte, verlor völlig seine Fassung und flehte den Acariya an: „Ich habe fürchterliche Angst und beschwöre den Ehrwürdigen Acariya, den Tiger nicht herbeizurufen, oder ich will hier und jetzt sterben. Letzte Nacht dachte ich einige Augenblicke, dass ich sterben würde, aber ich fasste mich so weit, dass ich mein Bewusstsein behielt. So kam ich also schnell, um den Ehrwürdigen Acariya um Hilfe zu bitten. Aber Ihr ruft den Tiger ständig zurück, woher bekäme ich dann die Energie, ihm zu widerstehen. Daher flehe ich Euch, Ehrwürdiger Herr, an, dem Tiger zu sagen, dass er weggehen und nicht wiederkommen soll.“

Nach vielem Klagen und nachdem er den Acariya angefleht hatte, den Tiger nicht wieder zurück zu rufen; nachdem er sich zu Boden geworfen und um sein Leben gefleht hatte, die von ihm begangenen Verfehlungen eingestanden und versprochen hatte, dass er in Zukunft beherrschter und bedachtsamer sein würde; nachdem er versprochen hatte, dass er sich niemals wieder solche Verfehlungen leisten würde, angesichts dessen, dass ihm das Grauen der eben erteilten Lektion gegenwärtig war, und nachdem er den Acariya um Vergebung angefleht hatte, sah der Acariya, dass der rechte Augenblick gekommen war, dem upasaka zu vergeben. Er unterwies ihn dann und sprach milde und tröstend: „Es war nichts anderes als dein schlechtes kamma, das den Tiger zu dir kommen ließ. Wenn du die Verantwortung für die Schlechtigkeit deiner Missetaten immer noch nicht auf dich nehmen willst, so wirst du es diese Nacht noch deutlicher erkennen! Dann wird, sobald die Nacht hereinbricht, der Tiger kommen und dich holen und wird danach nicht wieder kommen. Er wird dann nicht so nett mit dir sprechen und spielerisch mit dir umgehen wie letzte Nacht.

Bist du verletzt worden, so wirst du dich daran erinnern, denn Gutes und Böses wird es immer auf dieser Welt geben, und niemand kann sich von diesen beiden Aspekten der Naturkräfte loslösen. Wenn es möglich wäre, dass das kamma der Macht irgendeines höheren Wesens oder Prinzips unterworfen würde, so würde eine solche Macht sicherlich die beiden Aspekte der Naturkräfte längst ausgelöscht haben, sodass nichts von ihnen verbliebe und sie uns jetzt nicht mehr behelligten. Tatsache ist aber, dass es gutes und böses kamma immer noch gibt, weil es nicht durch eine besondere Machtinstanz hervorgerufen wird, sondern von jedem einzelnen Individuum abhängt, das sein kamma selbst erwirkt.

In diesem Falle hast du gestern Nachmittag schlechtes kamma erwirkt und du musst dein schlechtes kamma selbst erkennen. Wenn du aber immer noch nicht bereit bist, deinen Fehler einzugestehen, dann ist ziemlich sicher, dass der gestreifte und gelbbraune Herr des kammas heute Nacht zu dir kommen und dich holen wird, damit du die Folgen deines kammas selbst ganz deutlich erkennst. “

Nachdem er ihn so ermahnt hatte, sagte der Acariya dem upasaka, dass er zu seinem Platz zurückgehen solle. Dieser wollte aber aus Angst davor, dass der Tiger sich versteckt hielt und auf ihn wartete, um ihn zu zerfleischen, nicht dorthin zurückgehen. So musste der Acariya ihn erneut zwingen und ihm Furcht einflößen. „Gerade eben hast du gesagt, dass du die Schlechtigkeit deines Starrsinns erkennst und eingestehst und dass du dich nie mehr so verhalten würdest. Aber kaum hast du dies ausgesprochen, da bist du schon wieder widerspenstig. Warum? Wenn dem so ist, kannst du weiterhin starrsinnig sein, wenn du wirklich gegen den Tiger bestehen kannst.“ Dann rief der Acariya erneut nach dem Tiger, damit dieser käme: „Tiger, der du der Lehrer dieses upasakas bist, wo bist du? Komme schnell und hole diesen widerborstigen upasaka und unterweise ihn ein wenig, bitte! Ich bin es leid, ihn zu lehren. Beeile dich! Komm schnell!“

Sobald der Acariya geendet hatte, begann der upasaka erneut zu weinen und versprach: „ich gehe jetzt sofort zurück, aber, bitte, lass den Tiger nie mehr zurückkommen. Ich habe schreckliche Angst vor ihm und letzte Nacht wäre ich beinahe daran gestorben.“ Dann eilte er zu seinem Platz zurück, ohne weiterhin an den Tiger oder den Tod zu denken.

Es war sehr eigenartig und wunderbar. Von jenem Tag an gab es keinerlei Anzeichen, dass dieser Tiger in dem Gebiet, in dem sie sich noch mehrere Monate lang aufhielten, umherstreifte. Normalerweise würde man annehmen, dass es etwas gegeben haben muss, das den Tiger beeinflusst hatte, zu erscheinen und den upasaka zu peinigen, der unverfroren, dumm und bösartig genug war, so fehlgeleitet und unangemessen zu handeln, wie aufzuspringen und überall auf das Feuerholz zu urinieren. Selbst ein normaler Mensch, der nicht interessiert ist, sich in moralischem Verhalten und im Dhamma zu üben, würde dies nicht tun.

Für eine Person wie den upasaka gibt es kaum etwas, das ihn kontrollieren könnte, ausgenommen ein großer Tiger, der ihm ebenbürtig ist und ihn bezwingen und unterweisen kann. Von jenem Tag an war der upasaka vollständig gebändigt und der Acariya erzählte, dass er keinerlei Widerspenstigkeit mehr zeigte. Die Begebenheit hatte auf den upasaka einen sehr wirksamen Einfluss, weil Tiger sehr wohl in der Lage sind, Menschen zu bändigen und zu unterweisen und ihnen Angst einzuflößen, die lange anhält.

An dieser Stelle möchte ich ein wenig abschweifen und eine persönliche Anmerkung einfügen. Denn ich hätte auch gerne einen Tiger, der in der Nähe des Wat Pa Baan Taad lebte und mir hülfe, einige meiner Verantwortungen zu tragen, wenn Bhikkhus, Samaneras, Theras , Nonnen und andere Menschen bei ihren Übungen träger werden und ihre Zeit mit Schlafen verbringen. Der Tiger wäre hilfreich, ihre Anstrengungen zu steigern, denn, wenn sie ihn auch nicht wirklich sähen, so würden doch ihre Anstrengungen durch sein Brüllen angespornt. Dies reichte möglicherweise aus, ihnen die Augen und Ohren zu öffnen und sie dazu zu veranlassen, aufzustehen und ihre Übungen zu machen, sodass sie nicht der Neigung frönten, zu lange zu schlafen.

Andererseits, wenn hier ein Tiger umherstreifte, würden viele Dorfhunde, die in der Gegend des Wats leben, verscheucht. Dies wäre ein Verlust, da auch sie “ Acariyas “ sind und Menschen trainieren, die zu träge sind, Türen zu schließen und auf Lebensmittel zu achten und diese wegzuräumen. Ideal wäre, beide “ Acariyas „, den Tiger und die Hunde, halten zu können, um sowohl die Anstrengungen als auch das Achten auf und das Wegräumen von Dingen zu fördern. Dieses Kloster wäre dann vollkommen, indem in ihm Menschen lebten, die fleißig ihren Meditationsübungen nachgingen und sich emsig um die Sachen kümmerten.

Wenn dem so wäre, dann wäre das sehr gut. Aber ich befürchte, dass die Bhikkhus, Samaneras, Theras, Nonnen und alle anderen Anhänger, die von überall her kommen, sich vor Tigern fürchten und zu träge und nachlässig sind, sich um die Sachen zu kümmern, Ärger machen und wütend auf den Acariya werden würden und sich beschwerten: „Warum einen Tiger herbeiholen, der uns peinigt und uns lästig ist.“ Aber wirklich, es sollte etwas im Kloster geben, das hilft, die Menschen an ihre Pflichten zu erinnern, denn der Acariya allein kann nicht hinter jedem stehen.

Generell betrifft das den „Küchenbereich „, (der etwa eineinhalb Hektar große Teil des Wats, in dem sich die Frauen als Besucher aufhalten. Er ist abgetrennt durch eine eigene Einfriedung), wo sich die von auswärts kommenden Frauen und Anhängerinnen aufhalten. Dort wird man der Dorfhunde, die sich in großer Zahl in den Wat einschleichen und Lebensmittel stehlen, um sie fortzutragen und zu fressen, nicht Herr.

Wenngleich dies nicht sonderlich wichtig ist und auch nicht etwas, worüber man sich aufregen sollte, so ist es doch ein unerwünschter Zustand. Denn wann immer wir sagen, dass ein Teil einer Gesamtheit unzulänglich ist, bedeutet dies, dass die Gesamtheit ebenfalls mit Mängeln behaftet ist. Dies gilt besonders, wenn es auf Menschen zutrifft und wenn diese nicht einmal daran interessiert sind, die Mängel an sich selbst zu beheben. Dann wiegt es um so schwerer.

Ich hoffe der Leser vergibt mir diese Abschweifung. Da sie aber in Zusammenhang mit der vorangegangenen Erzählung steht, wurde sie hier eingefügt. Kehren wir nun zu der Geschichte über den Acariya und den upasaka zurück, die noch nicht zu Ende ist.

Nach dieser Begebenheit war der upasaka sehr wachsam, weil er sich ständig vor dem Tiger fürchtete, Tag und Nacht, denn er sah in seinem Geiste das Bild des großen Tigers recht lebhaft und dachte, dass er kommen und nach ihm suchen würde. Dies war immer so, wenn er ein- und ausatmete, bis es Abend wurde. Er konnte sich nicht entspannen und gelassen sein, weil er von dem Gedanken besessen war, dass der Tiger ihn anfallen und zerfleischen würde. Dies hatte aber auch sein Gutes, denn, wann immer er sich erinnerte und das Bild des Tigers sah, erinnerte er sich an “ Buddho „und sein Geist hatte keine Zeit abzuschweifen. In jener Nacht begann er seine Meditationsübung, sobald es dunkel zu werden begann. Teils dachte er während seiner Übung an “ Buddho „, teils fürchtete er, dass der Tiger kommen würde. Zwischen diesen beiden Gedanken pendelte also sein Geist hin und her. Er konnte nicht schlafen und auch nicht seine Meditationsübung in der Weise durchführen, wie er es gewohnt war. Denn, wenn er seine Übung durchführte, erwartete er, den Tiger zu sehen. So fand er jene ganze Nacht bis zum Morgengrauen keinen Schlaf. Denn hätte er sich entspannt und geschlafen, was hätte er dann mit dem Tiger gemacht, wenn dieser gekommen wäre? Es wäre so, als ob er es herausgefordert hätte, auf den Tiger gewartet hätte, damit dieser ihn nach Belieben zerfleischte!

Sobald der Morgen anbrach, eilte er zu seinem Acariya, der ihn fragte: „Wie war es? Kam dein Lehrer, der Tiger, dich letzte Nacht wieder besuchen?“ Der upasaka antwortete, dass der Tiger nicht gekommen sei, worauf der Acariya ruhig und besänftigend zu ihm sprach: „Worin liegt der Nutzen, sich vor ihm zu fürchten? Fürchtetest du das Böse in Dir in der gleichen Weise wie du den Tiger fürchtest, so wärest du schon längst von dukkha befreit worden. Du musst dich beeilen, um dich des Bösen, das sich in deinem Geist angehäuft hat, zu entledigen, indem du es ständig minderst und letztlich vernichtest. Warum verlierst du dich in Gedanken um den Tiger? Er wird nicht kommen und nichts tun. Nimm mein Wort dafür, dass, so lange du nicht wieder etwas Böses tust, der Tiger nicht kommen wird. Du musst deine Meditationsübungen durchführen, um dich zu entspannen. Dann ist’s der Tiger auch zufrieden und ängstigt sich nicht um dich und er muss dich nicht oft besuchen und nach dir sehen, was ihn von seiner Nahrungssuche abhält. In der Tat, er kam lediglich, dir zu helfen, dich der Unterwelt zu entreißen, in die du wegen deiner bösen Taten gefallen wärest. Wenn du also keine weiteren bösen Handlungen begehst, dann wird der Tiger nicht mit der Absicht zu dir kommen, dich zu fressen. Achte gut auf dich, und wenn du es ernsthaft versuchst und fleißig an deinen Meditationsübungen arbeitest, dann wirst du den Tiger, der dich besuchte, nicht wieder sehen, bis wir diesen Ort verlassen.

Von jenem Tag an sah man den Tiger nicht mehr in der Gegend umherstreifen, wie der Acariya vorausgesagt hatte. Von Zeit zu Zeit hörte man jedoch das Brüllen der Tiger. Dies war aber normal, wie man es überall in den Wäldern üblicherweise hört, und nicht etwas, was zu Beunruhigung führte. Der upasaka arbeitete hart an seinen Meditationsübungen und entledigte sich all seiner Überheblichkeit, sodass er sich innerlich und äußerlich zu einem guten Menschen wandelte. Von jener Nacht an, in der der Tiger zu ihm kam, um ihn belehren zu helfen, wenn es auch nur für eine Nacht war, gab es nichts, was man dem upasaka hätte vorwerfen können. Dies war so sonderbar und ungewöhnlich, dass es bis heute nicht in Vergessenheit geraten ist. Was den Acariya betrifft, so hatte dieser niemals irgendwelche Ängste. Selbst als der upasaka kam und ihm über seine Begegnung mit dem Tiger berichtete, blieb er recht gelassen. Er sagte, dass der Tiger, der erschienen war, in der Tat eine Schöpfung der devas gewesen war.

Dieser Acariya war ein hochrangiger Anhänger des Ehrwürdigen Lehrmeisters Mann und liebte es, alleine tief in den Wäldern und hoch auf den Bergen zu leben und sich bezüglich seiner Ernährung auf seine Almosenrunde bei den einheimischen Bauern zu verlassen. Im Laufe der Zeit, die er mit dem upasaka zusammen unter einem Felsvorsprung verbrachte, war er in der Lage, weit bessere Fortschritte in der Entwicklung seines citta zu erzielen als andereswo. So blieb er dort mehrere Monate, bis er kurz vor Beginn der Regenzeit auf die thailändische Uferseite des Mekongs zurückkehrte.

Er erzählte, dass er den Tiger ziemlich deutlich hörte, als dieser den upasaka anknurrte. Er nahm aber keine Notiz davon, weil man immer Tiger hören konnte. Es war üblich und er war daran gewöhnt. Als aber der upasaka schluchzend und wehklagend zu ihm kam und über die Begebenheit berichtete, dachte der Acariya darüber nach und überlegte, was geschehen war. Es war auch ein deva zu ihm gekommen und hatte ihm darüber erzählt. So wusste er also, dass die deva den Tiger geschaffen hatten, um den upasaka zu disziplinieren und von seinem überheblichen Dünkel zu kurieren. Ansonsten hätte er sich an diesen gewöhnt und wäre immer von neuem widerspenstig gewesen, hätte mehr und mehr böse Handlungen vollbracht, sodass er bei seinem Tod in der Unterwelt versunken wäre. Es war daher notwendig, seinen Geisteszustand in solcher Weise zu kurieren, dass er es niemals wieder wagen würde, in dieser Art und Weise zu handeln.

Der Acariya erzählte: „Das, was der deva gesagt hatte, entsprach der Wahrheit, weil sich von jenem Tag an die Persönlichkeit und das Verhalten des upasaka vollständig veränderten und er ein anderer Mensch wurde. Zuvor war er ziemlich widerborstig und manchmal schien es, als wäre er etwas verrückt. Ich war aber niemals dagegen angegangen und ließ ihn seinen eigenen Weg gehen. Erst als der Tiger kam, ihn geradebog und seine Widerborstigkeit auf eine derbe und eindringliche Weise brach, erkannte ich recht deutlich, welche wirklich schlechten Eigenschaften dieser upasaka hatte und dass er ganz und gar nicht verrückt war. Wenn er wirklich etwas verrückt gewesen wäre, dann wären auch das Erscheinen und die Belehrung durch den Tiger wenig nützlich gewesen und die Verrücktheit wäre wieder sichtbar geworden. Bei diesem upasaka aber traten die bösen Eigenschaften seit jenem Tag nicht mehr in Erscheinung und er war stets guter und rechter Gesinnung. “

Dieser Acariya genießt hohes Ansehen im Dhamma und ihm gebührt Verehrung und Lobpreisung. Er verstarb jedoch vor fünf oder sechs Jahren. Als er kurz davor war, die fünf khandhas zu verlassen, sagte er, er wünsche nicht, dass irgend jemand dadurch gestört oder durch ihn beunruhigt würde, weil dies für die Betreffenden zu unnötiger Ablenkung und Sorge führen würde. Er wollte still und gemäß der Kammatthana- Tradition sterben, was bedeutet, dass sein Tod gänzlich im Einklang steht mit der Lebensweise eines Bhikkhus, der den Pfad geht, und nicht mit viel Getöse verkündet wird. Als er eingeäschert wurde, wusste keiner der hochgestellten Bhikkhus im Lande davon, denn es wäre nur ein lästiger Anlass zu großer Bestürzung gewesen. „Betroffenheit über Tote, die nutzlos geworden sind, weil ihre wertvollen Kräfte aufgebraucht sind, ist sehr wahrscheinlich von keinem großen Nutzen, vergleicht man sie mit der Sorge für die Lebenden!“ Er sprach dies ganz gelassen aus und niemand wagte, entgegen seinen Worten zu handeln. Für jene waren seine letzten Worte Anweisungen, die aus einem „aufrichtigen Herzen“ kamen, und sie fürchteten, dass es schlecht und boshaft wäre, entgegen seinen Anweisungen zu handeln.

Als er noch lebte, ging ich einmal für zwei Wochen zu ihm, um mit ihm weitab in den Bergen zu verweilen. Der Ort, an dem er sich aufhielt, war im Bergwald gelegen und er verließ sich auf die einheimischen Bauern, um während seiner pindapata seine Nahrung zu bekommen. Die reichte von einem auf den anderen Tag aus. Es wurde erzählt, dass er an jenem Ort viele Jahre (vassa) zubrachte. Als ich dort bei ihm war, maß ich die Zeit, die für die pindapata, hin und zurück, benötigt wurde. Von der Stelle, wo er sich aufhielt, bis zum Waldrand dauerte es nur 3 Stunden und zwanzig Minuten, bis zum Dorf ganze vier Stunden.

Sein Name war Ehrwürdiger Achahn Laa und er stammte aus Vientiane (Vieng Chan) in Laos. Von seiner Ordinierung bis zu seinem Tod lebte er die meiste Zeit auf der thailändischen Uferseite des Mekongs, weil die meisten seiner Freunde im Dhamma und die Acariyas, die diesen Weg praktizierten, in Thailand lebten.

In seinen Übungen des „Samana Dhamma“ war er sehr mutig und entschlossen und liebte es, alleine zu leben und umherzuwandern. Höchstens hatte er einen upasaka bei sich. Er hatte die Gabe, viele sonderbare Dinge zu kennen, einschließlich jener himmlischen Wesen wie die devas, die ihn lobpriesen. Er erzählte, wo immer er auch hinging, würden sich diese Wesen nahezu immer auch hinbegeben und ihn die ganze Zeit beschützen. Er war von großer Bescheidenheit, war immer voll zufrieden und hielt sich ungern in Gesellschaft – selbst seiner Freunde oder anderer Bhikkhus auf. Er zog es immer vor, in den Wäldern oder Bergen bei den Einheimischen und den Wald- und Bergvölkern zu leben. Sein Dhamma war von sehr hoher Stufe und ihm gebühren Lob und Ehrerbietung. Bezüglich samadhi und panna hatte er große Fähigkeiten und Fertigkeiten, was aber die meisten Menschen, Bhikkhus und Samaneras eingeschlossen, nicht erkannten, weil er niemals viel Aufhebens davon machte. Nur jene, die eng mit ihm zusammen gelebt hatten, wussten darüber gut Bescheid.

Es war etwa im Jahre 2493 BE (buddhistischer Zeitrechnung, 1950 westlicher Zeitrechnung) als ich bei diesem Acariya eine Zeit lang verweilte und die Möglichkeit hatte, von ihm zu lernen und ihm Fragen zu stellen. Ich empfand sein Dhamma als tiefgründig, durchdringend und erschöpfend. Er konnte die „Bedingtheit aller Ursachen“ (paccayakara = paticcasamuppada), was avijja ist, klar und erschöpfend erklären. Es wäre schwer, jemanden zu finden, der es so gut erklären könnte, weil paccayakara ein sehr diffiziles und erschöpfendes dhamma ist und nur von jemandem in all seiner Tiefe richtig dargelegt werden kann, der sehr erfahren und bewandert in der Übung der citta bhavana ist. Denn die paccayakara, oder avijja sind sehr subtile und tiefgründige kilesas und der Übende (oder Erklärende) muss mit ebenbürtiger weiser Einsicht (panna-vipassana) ausgestattet sein, damit er die Grundlage der paccayakara, die die wahre Eigenschaft von avijja ist, erkennen und auslöschen kann, was wiederum erforderlich ist, um sie richtig zu erklären. Dieser Acariya war einer von jenen, die in der Lage waren, die avijja-paccayakara tiefgründig zu erläutern. Es übersteigt jedoch die Fähigkeiten des Autors, diese hier darzulegen. So müssen wir leider zu anderen Dingen übergehen.

Als dieser Acariya zusammen mit dem Ehrwürdigen Lehrmeister Mann und dem Ehrwürdigen Ajahn Sao lebte, erlernte er die Praxis, nur einmal am Tag zu essen und in der Tradition der kammatthana in den Wäldern und Bergen umherzuwandern. Er tat dies immer, von seiner Ordinierung bis zu seinem Tode, und ließ niemals weder in seinen Übungen zur Beachtung der Lehre und der aus der Lehre entstehenden Pflichten noch in der Arbeit seines Geistes nach.

Dies war ein Acariya, der so unfehlbar entschieden in seinen Dhammaübungen war, dass es schwer ist, in der heutigen Zeit einen ihm ebenbürtigen Menschen zu finden. Er sollte als Beispiel für all diejenigen gesehen werden, die daran interessiert sind, sich im Dhamma zu üben. Hiermit endet die Erzählung über diesen Acariya.

Bevor wir über den oben genannten Acariya berichteten, legten wir die Übungspraktiken und Disziplinierungen des Geistes der Dhutanga Bhikkhus durch Furcht einflößende Dinge, wie beispielsweise Tiger, dar. Da dieses Thema noch nicht abgeschlossen war, kehren wir nun zu ihm zurück.

tilopamonk.de

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