Meditatives Gehen ist als Meditation in Bewegung ein Übungsweg, inneres Gleichgewicht und damit harmonische Verbindung zu finden zwischen Spannung und Entspannung, Verstand und Gefühl, Innen und Außen, Ich und Du (Partner, Umwelt).
Diese Art der konzentrativen Entspannung fällt vielen leichter, als andere Meditationsformen (z.B. Zen, Sitzen und Konzentration auf den Atem). Im Meditativen Gehen geht es nicht nur um Entspannung, sondern auch um eine Verbesserung der eigenen Lebensqualität, also Alltägliches ‚jetzt‘ mit mehr Achtsamkeit zu tun, das bewusster wahrzunehmen und dann auch zu genießen.
Es gilt: „Begleiten Sie, jede Bewegung mit ihrem Spüren! – Prüfen Sie, ob Ihnen das so gut tut! – Verbesseren Sie ständig und im Rahmen ihrer momentanen Möglichkeiten!“
Beweges Sie sich morgens wenn irgend möglich – in einem Park oder im Wald, an einem Ort also, der Ihnen angenehm ist. Die beste Zeit ist, wenn die Nacht geht und der neue Tag kommt.
Bewegen Sie sich alleine oder zumindest schweigend, sonst ist die Konzentrationsfähigkeit reduziert.
eobachten Sie sich zunächst selbst :
wie Sie gehen (mehr mit Betonung der Fersen oder der Ballen, der Außenkanten oder der Innenkanten, mehr schleppend, mit viel Krafteinsatz, abgehakt oder mehr fließend, mit den Füßen leicht nach außen oder nach innen usw.),
welchen Zustand dabei Ihr übriger Körper hat (Knie, Becken, Haltung der Wirbelsäule, Schultern, Arme, Hände, Hals und Kopf, Mund und Stirne),
wo Ihre Gedanken während des Gehens sind (ganz wo anders, Musik im Ohr, Bedürfnis, über irgend etwas zu reden, bei der Arbeit, bei Freunden, bei dem, was Sie möchten oder über das Sie sich ärgern, bei den Pflichten, die sich erwarten, bei Problemen, beim Partner usw.),
ohne zu bewerten. – So machen Sie es jetzt!
Wie spüren Sie sich dabei? Wie fühlen Sie sich gerade? Wie würden Sie ihre momentane Stimmung beschreiben?
Beginnen Sie erst jetzt, das Bisherige durch das Neue zu verändern bzw. zu ergänzen. Nur so können Sie auch am Schluss überprüfen, ob es sich gelohnt hat und wie Sie sich dann fühlen.
Die Aufmerksamkeit ist überwiegend Innen und da bei den Füssen bzw. Fußsohlen. Wenn die Gedanken abschweifen und Sie es bemerken, dann die Gedanken weiterziehen lassen, wie Wolken am Himmel, und zu den Füssen zurückkehren. Niemals ärgern oder sich selbst beschimpfen!
Sind es wichtige, vielleicht auch belastende Inhalte, die im Moment nicht weggehen wollen, dann gibt es viele Möglichkeiten, wieder für inneren Frieden zu sorgen: Sie können mit Ihnen selbst und ihrem Unbewussten z.B. eine Vereinbarung treffen: „Ich werde mir heute Abend, etwa um 18 Uhr, 1 Stunde Zeit nehmen und diese Inhalte gründlich durchdenken und klären. Ich bitte dich, mein Unbewusstes, mich zu erinnern und zu unterstützen.“ Nun können Sie während des Gehens diese Gedanken loslassen und sich ganz auf das Bewegen konzentrieren.
Nur das, was täglich angewendet und damit geübt wird, wirkt und ist damit auch sofort verfügbar. – Meditatives Gehen sollte nicht nur täglich praktiziert, sondern auch untertags bei jeder Bewegung, jeder Ortsveränderung, ja auch (im Prinzip) beim Stehen und Sitzen, beim Rad- und Autofahren usw. bewusst eingesetzt werden.
Die Erfolge können sich sehen lassen!
Aus Parucha.de