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„Jahr der Schlange“ begrüßt

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no.jpgDas Ritual der Feier beginnt schon am Eingang, dort wehen zwei Fahnen: Ein Banner ist das Symbol eines Festes, die andere knallrote mit dem goldenen Stern in der Mitte zeigt markant, woher sie stammen: Vietnam. Têt Nguyên Dán – das Frühlingsfest leitet das „Jahr der Schlange – Xuan Quy Ty“ ein, welches das „Jahr des Drachen“ ablöst. Die Schlange genießt in Asien eine besondere Bedeutung wird sie doch immer mit Weisheit, Schönheit, Geschicklichkeit und Zielstrebigkeit in Verbindung gebracht, sie steht gleichzeitig aber auch für Zorn und Stolz. Alles Symbole, die im Buddhismus eine große Rolle spielen.

In Neuburg freilich wurde gefeiert. Heimatliche Traditionen ist den Ostasiaten außerordentlich wichtig: Der rund 40 Mitglieder zählende Vietnamesische Kulturverein Hôi Van Hóa Viêt Nam hält sich auch fern der Heimat an den asiatischen Mondkalender und richtet jedes Jahr das Tetfest aus. Es ist ein Höhepunkt in den alten Verbindungen und Beziehungen zur Heimat.

Gute Stimmung und Freundlichkeit

Nguyen Duc Cuong leitet den Club und hieß wieder zahlreiche Landsleute und deutsche Gäste willkommen. Unter ihnen sind auch Leo van Wittene und Dirk Roosingh, die sich für die von ihnen gegründete Patientenhilfe Vietnam einsetzen, sowie deren Vorsitzenden Wolfram Heyne und dessen Frau, die ehemalige Bürgermeisterin Elke Heyne. Dieser Verein hilft seit mehreren Jahren an Spätfolgen des im Vietnamkrieg von US-Bombern versprühten Umweltgiftes „Agent Orange“ Erkrankten. Sie erfreuen sich, wie alle Gäste, an der guten Stimmung, Freundlichkeit und vor allem an den heuer besonders ausgefeilten Darbietungen von Ausdruckstanz und Gesang.

Der deutsche Gast glaubt in einer fremden, ihn für einige Stunden verzaubernden Welt zu sein. Zu diesem Fest gehören laute Musik genauso dazu wie innere Einkehr am Altar für die Ahnen, Fröhlichkeit und Großzügigkeit ergänzen das Wesen eines Festes, das natürlich in Neuburg nur im kleinen Rahmen gefeiert werden kann. An der großen Stirnwand des Bürgerhaussaales prangt ein großes leuchtend gelbes Tuch mit großen roten Schriftzeichen. „Chúc mùng nâm Nói – Ein frohes Neues Jahr“ wird allen Besuchern gewünscht.. Darunter ist ein Altar aufgebaut. Vietnamesen pflegen den Ahnenkult. So sind auf dem knallroten Samttuch tropisches Obst und verschiedene Genussmittel zu entdecken wie vietnamesische Leckereien und Sekt, oft auch Whisky, Zigaretten oder Cognac. Das sind alles Dinge, welche die Ahnen zu ihren Lebzeiten gerne konsumiert haben und nun im Jenseits auch haben sollen.

Im Diesseits freilich wird lautstark und temperamentvoll gefeiert. Ein großes Buffet mit asiatischen Köstlichkeiten: gebackene Shrimps, Klebereisvariationen, köstliche Frühlingsrollen, der Braten Heo Quay, Hühnerfleisch und eingelegte Ingwerscheiben sind nur ein kleiner Teil dessen, was die Köche auf den Tisch gezaubert haben.

Stadtrat Professor Dr. Vallabh Patel ist an diesem Abend besonders glücklich. Er sieht in der Feier ein „schönes Fest charmanter und freundlicher Menschen“. Vietnamesen seien ein friedliches Volk, so seine Erkenntnis, von denen etliche in Deutschland leben und sich gut integriert haben. Er rief sie dazu auf, sich noch mehr am öffentlichen, gesellschaftlichen Leben in Neuburg zu beteiligen und damit einer Ghettobildung vorzubeugen.


Quelle : www.augsburger-allgemeine.de




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