Start Für Buddhisten Solidarité Caritas-Aktion — Müller gab dem Baby Fläschchen

Caritas-Aktion — Müller gab dem Baby Fläschchen

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BERGISCH GLADBACH – Holger Müller ist nach allgemeiner Einschätzung nicht der klassische Hausmann. Am Montag agierte er für einen Tag als Familienpfleger – er gab Fläschchen und spielte mit Barbie-Puppen. Zusammen mit der Familienpflegerin Daniela Rehbach erfüllte der CDU-Landtagsabgeordnete seine Aufgabe im Rahmen der Caritas-Aktion „Ein Sozialtag für den Landtag“. Dazu machte sich das Duo auf mit einem Fahrzeug der Caritas. Pünktlich um 8 Uhr ging es los.
„Habe das in der Praxis noch nicht erlebt“

Holger Müller (Rösrath) suchte sich diese Aufgabe aus, „weil er diesen Bereich in der Praxis noch nicht so erlebt hat. Ich wollte einen eigenen Eindruck erhalten Ich bin ja ein Anhänger der traditionellen Familie. Familienpolitik und die Ausbildung für unsere Kinder sind ein wichtiger Bereich.“ Das heiße aber nicht, dass für die „anderen“ nichts getan werden müsse.

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Der Abgeordnete verwies auf die intensive Zusammenarbeit mit den freien Trägern im Kreis. Die Caritas sei einer der großen freien Träger. In diesen Tagen werde das Thema „Freier Träger“ ebenfalls im Mittelpunkt stehen, wenn der Landrat Ende Oktober seinen Haushaltsplan für 2011 einbringen werde. Müller: „Es ist kein Geheimnis, dass wir nächstes Jahr ganz massive finanzielle Probleme haben werden.“ Deshalb müsse man rechtzeitig mit den Trägern in jeder Hinsicht ins Gespräch kommen, weil die Standards der Sozialdienste sicherlich auf den Prüfstand kämen.

Von Streichungen bei der Familienpolitik gehe er, so Müller auf Nachfrage, indes nicht aus: „Wenn man Prioritäten setzen muss, dann muss man sie in der Familienpolitik setzen.“

Müller, auch Vorsitzender der Kreistagsfraktion seiner Partei, gewann eine besondere Erkenntnis: „Ich habe gesehen, wie wichtig das Umfeld einer Familie ist. Das war schon beeindruckend, und auch der Tag war für mich beeindruckend.“

Auf dem Tagesprogramm stand auch der Besuch bei einer 7-köpfigen Familie. Das jüngste Kind war sechs Monate jung, das älteste vier Jahre. Insgesamt besuchte das Team an diesem Tag drei Familien. Gehen in der Regel die Hilfebitten vom Jugendamt aus, so war es in einem Fall genau umgekehrt: Die Familie, die mit 63 Quadratmetern auskommen muss, wandte sich an das Amt: „Wir brauchen Unterstützung.“ Die Eltern sind arbeitslos. Weite Wege, Behördengänge Einkäufe und Arztbesuche ließen die Wellen hoch schlagen. Besonders weil einer der Partner erkrankt war. „Irgendwann wird die junge Familie lernen, wie sie selbst ihre Planung besser gestalten kann“, sagte Fachdienstleiterin Jutta Oehmen.

In einem Fall waren die (beiden autistischen) Kinder zu ihrer Schule zu begleiten. Es gibt auch so genannte Langzeit-Einsätze für das Caritas-Personal – 15 Wochenstunden in einer Familie sind nicht die Regel.

Für die Caritas ging es bei dem „Sozialtag“ darum, „die wieder beziehungsweise neu gewählten Abgeordneten aus dem Erzbistum Köln auch emotional über die Berührung und Begegnung mit armen und ausgegrenzten Menschen und den direkten Austausch mit haupt- und ehrenamtlich Engagierten für das Anliegen der Caritas zu sensibilisieren.

Quelle : www.rundschau-online.de

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