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Buddhistisches mit viel Humor

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„United Peace Artists“ aus Päwesin präsentieren in Bagow das Musical „Das Rad des Lebens“

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BAGOW –

„Wir praktizieren in Päwesin tibetischen Buddhismus“, erklärt ein Mönch der Päwesiner Klosterschule Ganden Tashi Choeling zur Begrüßung der über 150 Besucher im Saal der Bagower Gaststätte „Zur Linde“. Wer am Freitagabend mit einer gewissen Skepsis zur Aufführung des Musicals „Das Rad des Lebens“ von Anhängern des buddhistischen Klosters gegangen ist, mag sich nun entspannt zurückgelehnt haben, vor dem inneren Auge das freundliche Gesicht des Dalai Lama.

Auf der Bühne stellen sich Figuren mit prächtigem Kopfschmuck und Prunkgewändern auf. Es sei eine alte Tradition in Tibet, die Worte des Buddha mit Gesang und Spiel weiterzugeben, sagen zwei Mönche mit kahl geschorenem Schädel und in der weinroten Mönchkleidung, wie man sie vom Dalai Lama kennt. Sie schalten sich immer wieder in das Geschehen auf der Bühne ein, um die buddhistischen Weisheiten zu erläutern, die hier spielerisch vermittelt werden. Eine Art episches Theater, nur viel, viel komischer.

„Erscheinung und Wirklichkeit – seien Sie wachsam, wer, wann, wo und wie Ihnen jemand erscheint“, warnen die Mönche. Rahmenhandlung ist das Sendeschema des fiktiven Radiosenders „Impulsiv“. Als Moderator tritt der Gitarrenlehrer Roland Dienemann auf. Über die Leinwand im Hintergrund der Bühne flimmern Videotakes, dazu spielt fetzige Musik. Und natürlich fehlt auch die Werbung nicht: „Kennen Sie das auch?“, fragt ein junger Mann fröhlich. „Der Tag beginnt und alles stimmt.“ Da tritt er in einen Hundehaufen. „Hier hilft nur Koti, das Zaubermittel, das Hundedreck am Schuh neutralisiert“, empfiehlt Prof. Dr. Kaak-Braun. Die Zuschauer lachen sich schlapp. „Erscheinung und Wirklichkeit“, erinnern die Mönche. Die Sichtweise auf die Dinge könne man ändern. Man müsse sich nur von falschen Gedanken reinigen.

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Grölend torkelt ein Typ durch die Zuschauerreihen Richtung Bühne. Das sei ja Drugpa Künleg, der im 17. Jahrhundert in Tibet als der „Heilige Narr“ verehrt wurde, staunen die beiden Mönche. Mit allem Irdischen engstens verwoben, habe er seinen Mitmenschen tiefe Weisheiten vermittelt. Wie das geht, das demonstriert der krachlederne Typ mit schwarzem Lockenschopf und üppigem Bart in verschiedenen Episoden, etwa am Beispiel seiner Mutter. Die vergrault ihm jede Frau. Wozu eine Frau? Sie könne dem Sohn doch alles geben, was er braucht. Als Drugpa Künleg ihr daraufhin vorschlägt, das Bett mit ihm zu teilen, ist die Mutter empört. Und sie hat verstanden.

„We are the world“, intonieren die Darsteller im Finale das weltberühmte Lied. Lama Dechen Losang Chöma, mit bürgerlichem Namen Carola Däumichen, ist Gründerin und Äbtissin des Päwesiner Klosters. Sie tanzt in vorderster Front in einem Michael-Jackson-Kostüm. Die Zuschauer erheben sich, klatschen ekstatisch und reichen ihre Kinder auf die Bühne. (Von Ann Brünink)

Quelle : www.maerkischeallgemeine.de

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