Ehedem herrschte im Reiche Videha in der Stadt Mithila ein König namens Mahajanaka. Dieser hatte zwei Söhne, Aritthajanaka und Polajanaka. Von diesen gab der König dem ältesten die Stelle des Vizekönigs, dem jüngsten das Amt des Heerführers. Als in der Folgezeit der König Mahajanaka gestorben war, wurde Artthajanaka König und gab dem andern das Amt des Vizekönigs. Ein Diener von diesem ging zum Könige hin und sagte: „O Fürst, der Vizekönig beabsichtigt, Euch zu töten.“ Als der König immer wieder dessen Worte hörte, ließ er sich umstimmen; er ließ den Polajanaka mit Ketten fesseln und unweit vom königlichen Palaste in einem Hause von Wächtern bewachen. Hier machte nun der Prinz folgende Wahrheitsbekräftigung: „Wenn ich ein Feind meines Bruders bin, so sollen meine Ketten sich nicht lösen und auch die Tür soll sich nicht öffnen; im anderen Falle aber sollen meine Fesseln sich lösen und auch die Tür soll sich öffnen.“ Sogleich zerbrachen seine Ketten in kleine Stücke und die Türe war offen. Er ging hinaus und gelangte zu einem Grenzdorfe, wo er seinen Aufenthalt nahm; die Grenzbewohner erkannten ihn und dienten ihm. Der König aber konnte seiner nicht habhaft werden.
So brachte er in der Folgezeit das Volk an der Grenze in seine Gewalt und bekam ein großes Gefolge. Er dachte: „Früher war ich meinem Bruder nicht feind, jetzt aber bin ich sein Feind“; von einer großen Schar umgeben zog er gegen Mithila und lagerte vor der Stadt mit seinem Heer. Die Stadtbewohner nahmen auf die Kunde, der Prinz Polajanaka sei gekommen, immer mehr Elefanten, Reittiere u. dgl. und kamen zu ihm; auch andere Städter kamen herbei. Jetzt schickte jener seinem Bruder folgende Botschaft: „Ich war vorher nicht Euer Feind, jetzt aber bin ich Euer Feind; gebt mir entweder den Sonnenschirm oder kämpft mit mir!“ Als nun der König auszog, um mit ihm zu kämpfen, wandte er sich an seine erste Gemahlin mit folgenden Worten: „Liebe, im Kampfe gibt es Sieg und Niederlage; ich kann nicht erkennen, ob mir eine Gefahr droht. Beschütze du deine Leibesfrucht!“ Damit entfernte er sich. Im Kampfe aber töteten ihn die Streiter des Polajanaka.
„Der König ist tot!“, mit diesem Geschrei ward die ganze Stadt erfüllt. Als die Fürstin merkte, dass ihr Gatte tot war, legte sie ganz rasch Kleinodien aus Gold u. dgl. in einen Korb, breitete darüber ein Tuch und streute Reiskörner oben darauf. Sie selbst zog ein beschmutztes Gewand an, machte ihren Körper missgestaltet, nahm den Korb auf den Kopf und verließ zu ungewohnter Zeit die Stadt; niemand erkannte sie. Nachdem sie zum Nordtore herausgegangen war, wusste sie keinen Weg, weil sie vorher noch nirgendwohin gegangen war; auch konnte sie die Himmelsgegenden nicht unterscheiden. Nur weil sie gehört hatte, es gebe eine Stadt Kalacampa, fragte sie: „Gibt es jemand, der nach der Stadt Kalacampa geht?“, und setzte sich nieder. In ihrem Schoße aber weilte nicht irgendein beliebiges Wesen, sondern der die Vollendungen erfüllende Bodhisattva hatte darin seine Wiedergeburt genommen; von dessen Glanz erzitterte Gott Sakkas Palast.
Als Sakka darüber nachdachte und die Ursache davon erkannte, dachte er: „Das in ihrem Schoße weilende Wesen ist von großer Tugend; ich muss zu ihr hingehen.“ Er erschuf einen verdeckten Wagen, ließ darauf ein Bett ausbreiten und trieb, wie ein alter Mann aussehend, sein Gespann. Am Tore der Halle, wo jene saß, blieb er stehen und fragte: „Sind Leute da, die nach der Stadt Kalacampa reisen?“ „Ich, Vater, will dorthin reisen“, antwortete sie. Er fuhr fort: „Darum steige auf den Wagen, Liebe, und setze dich nieder!“ Sie aber versetzte: „Vater, ich bin hochschwanger, ich kann nicht auf den Wagen hinaufsteigen. Ich werde hinterdrein gehen; gib mir nur einen Platz für diesen Korb!“ Doch der Gott erwiderte: „Liebe, was sagst du? Es gibt niemand, der in gleicher Weise wie ich einen Wagen zu fahren versteht. Fürchte dich nicht, sondern steige hinauf und setzte dich nieder!“ Als sie hinaufstieg, bewirkte er durch seine übernatürliche Macht, dass die Erde sich hob und bis an das hintere Ende des Wagens reichte. Jene stieg also hinauf und legte sich auf das Lager; dabei merkte sie: „Es wird ein Gott sein.“ Sobald sie sich aber auf das göttliche Lager niedergelegt hatte, verfiel sie in Schlaf.
Nachdem so dreißig Meilen zurückgelegt waren, weckte sie Sakka, als er an einen Fluss gekommen war, und sprach zu ihr: „Liebe, steige herab und bade dich im Flusse; am Kopfteil des Lagers ist ein Gewand, dieses lege um. In dem Wagen ist auch Kuchen zur Speise, diesen verzehre!“ Sie tat so und legte sich dann wieder in den Wagen. Zur Abendzeit kamen sie nach Campa. Als sie die Tortürme und die Mauer sah, fragte sie: „Vater, was für eine Stadt ist dies?“ Er antwortete: „Es ist die Stadt Campa.“ „Was sagst du, Vater“, versetzte sie, „ist nicht von unsrer Stadt die Stadt Campa sechzig Meilen entfernt?“ „So ist es, Liebe“, antwortete der Gott, „ich kenne aber den geraden Weg.“ Darauf ließ er sie in der Nähe des Südtores herabsteigen und sagte zu ihr: „Liebe, unser Dorf ist weiter vorn; gehe du in die Stadt hinein.“
Nach diesen Worten ging Sakka vorwärts; dann verschwand er und kehrte an seinen Ort zurück. Die Fürstin aber setzte sich in einer Halle nieder.
In diesem Augenblick kam ein in der Stadt Campa wohnender Brahmane, der die heiligen Sprüche hersagte, umgeben von fünfhundert Brahmanenjünglingen des Weges, um zu baden. Als er von ferne hinblickte und die schöne Frau voll Liebreiz dort sitzen sah, wurde er durch die übernatürliche Macht des in ihrem Schoße Befindlichen, sobald er sie sah, von Liebe zu ihr wie zu einer jüngeren Schwester erfüllt. Er ließ die Jünglinge warten, ging allein in die Halle hinein und fragte sie: „Schwester, in welchem Dorfe wohnst du?“ Sie antwortete: „Ich bin die erste Gemahlin des Königs Aritthajanaka von Mithila.“ Er fragte weiter: „Warum bist du hierher gekommen?“ Sie erwiderte: „Von Polajanaka wurde der König getötet; daher kam ich aus Furcht hierher, um meine Leibesfrucht zu beschützen.“ „Hast du aber in dieser Stadt irgend einen Verwandten?“ „Ich habe keinen, Vater“, war die Antwort.
Darauf sprach der Brahmane: „Sei darum unbesorgt. Ich bin ein Brahmane vom Norden, sehr begütert, ein weltbekannter Lehrer. Ich werde dich als Schwester annehmen und dich pflegen. Sage Bruder zu mir, fasse mich an den Füßen und jammere laut.“ Unter lautem Klagen fiel sie ihm zu Füßen und sie klagten miteinander. Da liefen die Schüler herbei und fragten: „Meister, was ist Euch?“ Er antwortete: „Meine jüngste Schwester war so lange Zeit von mir getrennt.“ Sie erwiderten: „Nachdem Ihr sie aber gesehen habt, seid nicht mehr bekümmert, Meister!“ Darauf ließ er einen bedeckten großen Wagen herbeiholen, ließ sie sich darauf setzen und sagte ihr: „Liebe, sage meiner Gattin, dass du meine Schwester bist, und versprich ihr, alle Dienstleistungen zu tun.“ Mit diesen Worten schickte er sie in sein Haus. Die Brahmanin aber ließ sie mit warmem Wasser baden, richtete ihr ein Lager her und ließ sie sich darauf legen. Als nun der Brahmane vom Bade nachhause kam, sagte er, als es Essenszeit war: „Ruft meine Schwester herbei“; er aß mit ihr zusammen und pflegte sie in seinem Hause.
Nach kurzer Zeit gebar sie einen Sohn; diesem gab man den Namen seines Großvaters und nannte ihn „Prinz Mahajanaka“. Als er heranwuchs und mit den anderen Knaben zusammen spielte, da schlug er diejenigen, die ihn verspotteten, stark, weil er infolge seiner Abstammung von einer ununterbrochenen Reihe von Königen große Kraft und großen Mut besaß. Laut weinten die anderen, und als man sie fragte: „Wer hat euch geschlagen?“, da sagten sie: „Der Sohn der Witwe.“
Da dachte der Prinz: „Diese sagen beständig von mir ‘der Witwensohn’. Ich werde meine Mutter fragen“; und eines Tages fragte er sie: „Mutter, was ist mein Vater?“ Sie aber betrog ihn mit den Worten: „Mein Sohn, dein Vater ist ein Brahmane.“ — Als er nun am nächsten Tage wieder die Knaben schlug und wieder mit dem Worte ‘Witwensohn’ angeredet wurde, sagte er: „Ist nicht ein Brahmane mein Vater?“ Sie aber erwiderten: „Was ist dir der Brahmane?“ Da dachte er bei sich: „Diese sagen: ‘Was ist dir der Brahmane?’ Meine Mutter erzählt mir die Sache nicht. Nach eigenem Willen wird sie es mir nicht sagen; gut, ich werde sie veranlassen, dass sie es sagt.“ Als er Muttermilch trank, biss er sie in die Brust und sagte: „Nenne mir meinen Vater; wenn du ihn mir nicht nennst, werde ich dir die Brust zerreißen.“ Da sie ihn nicht mehr täuschen konnte, erzählte sie ihm: „Mein Sohn, du bist der Sohn des Königs Aritthajanaka von Mithila. Dein Vater wurde von Polajanaka getötet; ich bin, um dich zu retten, in diese Stadt gekommen. Der Brahmane nahm mich als seine Schwester auf und pflegte mich.“
Von da an wurde er nicht mehr zornig, wenn zu ihm gesagt wurde ‘Witwensohn’. Innerhalb seiner ersten sechzehn Jahre erlernte er die drei Veden und alle Künste; als er aber sechzehn Jahre alt war, war er von äußerster Schönheit. Da dachte er: „Ich werde das meinem Vater gehörige Reich einnehmen“, und er fragte seine Mutter: „Mutter, hast du etwas in deinem Besitz? Wenn nicht, so werde ich durch Handeltreiben mir Geld erwerben und das meinem Vater gehörige Reich einnehmen.“ Die Mutter antwortete: „Mein Sohn, ich bin nicht mit leeren Händen gekommen; ich habe manche Kostbarkeiten an Perlen, an Edelsteinen und an Diamanten, so viele, dass man ein Reich damit gewinnen kann. Nimm dies und gewinne dir damit das Reich; treibe aber keinen Handel!“ Der Prinz versetzte: „Mutter, auch diese Schätze gib mir; doch will ich nur die Hälfte davon nehmen, damit nach dem Goldlande fahren, von dort viel Geld holen und damit mir das Reich gewinnen.“ Er ließ die Hälfte des Schatzes holen, nahm dafür Waren und verbrachte diese Waren mit anderen Kaufleuten, die nach dem Goldlande fahren wollten, auf ein Schiff. Dann kam er zurück, grüßte seine Mutter und sagte: „Mutter, ich werde nach dem Goldlande fahren.“ Sie erwiderte: „Mein Sohn, das Meer bringt wenig Erfolg und enthält viele Gefahren. Reise nicht fort; du hast genug Schätze, um dir ein Reich zu gewinnen.“ Er aber sprach: „Ich werde gehen, Mutter“; damit verabschiedete er sich von seiner Mutter, ging fort und bestieg das Schiff. An demselben Tage aber befiel den Körper des Polajanaka eine Krankheit und er legte sich auf das Lager, von dem er nicht mehr aufstehen sollte.
Siebenhundert Beine bestiegen das Schiff; an sieben Tagen legte das Schiff siebenhundert Meilen zurück. Weil es aber zu gewaltsam fuhr, konnte es nicht mehr weiter fahren. Die Planken brachen, allenthalben kam das Wasser hervor und das Schiff versank inmitten des Meeres. Viel Volks weinte, klagte und rief die verschiedenen Gottheiten an. Der Bodhisattva aber klagte und weinte nicht und rief auch keine Gottheit an; sondern als er merkte, dass das Schiff untergehe, zerstieß er Zucker in zerlassener Butter und verzehrte dies, bis sein Leib gefüllt war. Dann bestrich er zwei reine Gewänder mit Sesamöl, zog diese fest an und stellte sich neben den Mast. Als nun das Schiff unterging, blieb der Mast gerade stehen. Viel Volks wurde der Fraß der Fische und Schildkröten, nach allen Seiten hin wurde das Meer von Blut gefärbt.
Auf der Spitze des Mastes stehend erforschte das große Wesen die Himmelsgegend und merkte: „In dieser Richtung liegt Mithila.“ Dann sprang es von der Mastspitze herab, kam über die Fische und Schildkröten hinaus und sprang infolge seiner großen Kraft ein Usabha weit. — An demselben Tage starb Polajanaka. — Von da an drehte sich das große Wesen in den edelsteinfarbenen Wogen um und schwamm durch den Ozean wie ein Haufen Gold. Es schwamm eine ganze Woche, als wäre es nur ein Tag; doch beobachtete es die Zeit und hielt das Uposatha, indem es sich mit Salzwasser den Mund ausspülte.
Damals war von den vier Welthütern eine Göttertochter namens Manimekhala als Hüterin des Meeres aufgestellt mit folgender Weisung: „Wesen, die mit der Ehrung der Mutter und ähnlichen Tugenden ausgerüstet sind, verdienen nicht, in das Meer zu fallen; gib auf diese acht!“ Diese hatte während dieser sieben Tage das Meer nicht angeschaut, sondern weil sie ihr Glück genoss, war ihr die Erinnerung daran geschwunden, einige sagen auch, sie sei zu einer Versammlung der Götter gegangen. Diese dachte: „Heute ist der siebente Tag, dass ich das Meer nicht betrachtet habe; was geht da vor?“ Als sie nun das Meer betrachtete, sah sie das große Wesen und sie dachte: „Wenn der Prinz Mahajanaka im Meer unterginge, würde ich nicht mehr den Zutritt zur Götterversammlung erhalten.“ Unweit vom Bodhisattva stellte sie sich mit reichgeschmücktem Körper in die Luft und sprach, um das große Wesen zu prüfen, folgende erste Strophe:
kein Ufer sehend vorwärts strebt?
Wen hast als Retter du erkannt,
dass du dich immer mehr bemühst?“
Da sagte das große Wesen: „Heute ist der siebente Tag, dass ich das Meer durchschwimme; kein zweites Wesen habe ich bis jetzt gesehen. Wer redet mit mir?“ Es blickte in die Luft empor und sprach, als es jene sah, folgende zweite Strophe:
§2. „Weil ich die Pflicht der Welt erkenne,
dass man sich muss anstrengen, Göttin,
deshalb streb ich in Meeres Mitten,
obwohl kein Ufer sehend, vorwärts.“
Da die Göttin seine Unterweisung zu hören verlangte, sprach sie abermals folgende Strophe:
§3. „In Tiefen, die unmessbar sind,
wenn da ein Mann kein Ufer sieht,
so ist vergeblich die Bemühung;
denn er erreicht es nicht und stirbt.“
Darauf entgegnete ihr das große Wesen: „Was sagst du da? Wenn ich mich angestrengt habe, so werde ich, wenn ich auch sterben muss, doch vom Tadel befreit bleiben.“ Und es sprach folgende Strophe:
§4. „Schuldlos ist der bei den Verwandten
und bei der Götter Vater auch,
wenn er des Mannes Pflichten übt;
dies muss er später nicht bereuen.“
Darauf sprach die Gottheit folgende Strophe:
§5. „Doch wenn ein Tun ist ohne Zweck,
fruchtlos und nur Ermattung bringt,
was ist dann der Bemühung Sinn,
wenn nur der Tod das Ende ist?“
Nach diesen Worten sprach das große Wesen, um ihr keine Widerrede zu ermöglichen, folgende weitere Strophen:
§6. „Wenn einer selbst keinen Gewinn
und keinen Zweck für sich sieht, Gottheit,
und deshalb nicht sein Leben schützt,
wird er ’s erkennen, wenn er fällt.
§7. Um ihren Wunsch erfüllt zu sehen,
führen in dieser Welt, o Gottheit,
so manche Taten aus und diese
gelingen oder gelingen nicht.
§8. Siehst du nicht, Gottheit, klar vor Augen
die Frucht von dem, was ich getan?
Die andern sinken und ich schwimme
und sehe dich in meiner Näh‘.
§9. Drum werde ich mich jetzt bemühen
nach meinen Kräften, meiner Macht;
zum andern Ufer werd ich kommen
und werd mannhafte Taten tun.“
Als die Gottheit dessen festes Wort vernahm, sprach sie, um ihn zu preisen, folgende Strophe:
§10. „Der du in diesem Wogenschwalle,
im unermesslichen Ozeane
rechter Bemühung bist ergeben
und nicht ablässt von deinem Tun,
begib du dich jetzt nur dorthin,
wohin es deinem Sinn gefällt.“
Nach diesen Worten aber fragte sie: „Du Weiser, du Großes Überwindender, wohin soll ich dich führen?“ Als er antwortete: „Nach der Stadt Mithila“, hob sie das große Wesen wie ein Blumenbündel empor, umfasste es mit beiden Armen, legte es auf ihren Schoß und flog durch die Luft dahin wie eine Mutter, die ihren Sohn mitnimmt. Das große Wesen, dessen Körper sieben Tage lang durch das Salzwasser ausgedörrt war, verfiel in Schlaf, sobald es die göttliche Berührung fühlte. Die Gottheit verbrachte ihn nach Mithila und legte ihn im Mangowalde auf die königliche Steinplatte auf die rechte Seite; dann übertrug sie den Parkgottheiten seine Bewachung und kehrte an ihren Ort zurück. — Polajanaka hatte keinen Sohn, sondern es war ihm nur eine Tochter; diese mit Namen Fürstin Sivali war weise und klug. Als er nun auf dem Sterbebette lag, fragte man ihn: „O Großkönig, wenn Ihr zu den Göttern eingegangen seid, wem sollen wir dann das Reich geben?“ Er antwortete: „Dem, der meiner Tochter, der Fürstin Sivali, zu gefallen im Stande ist, oder dem, der von einem viereckigen Polster die Kopfseite erkennt, oder wer einen Bogen, der so stark ist wie tausend, zu spannen vermag, oder wer den sechzehnfachen großen Schatz zu heben im Stande ist, dem gebt die Herrschaft!“ Sie antworteten: „O Fürst, gebt uns eine Angabe von diesen Schätzen!“ Darauf sprach der König:
am Sonnenuntergang auch einer,
drinnen ein Schatz, draußen ein Schatz,
nicht drinnen und nicht draußen einer.
§12. Beim Aufsteigen ein großer Schatz,
beim Absteigen ist auch ein Schatz,
ein Schatz bei den vier großen Salas,
überall auf ein Yojana.
§13. An den Zahnenden ist ein Schatz,
am Schwanzende, am Kebuka,
an den Baumenden ist ein Schatz:
dies sind die sechzehn großen Schätze.
Der Tausendkräft’ge und das Polster,
der Sivali Gefallende.“
So nannte er neben den Schätzen auch die Angabe der anderen Bedingungen…
Fortsetzung folgt…
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