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Buddhistische Meditation – Vien-Giac Pagode – Hannover

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BUDDHISTISCHE MEDITATION

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Die Theorie des Buddhismus in Stichworten Buddhistische Meditation

Die drei letzten Glieder des achtfachen Pfades (Rechte Anstrengung, Achtsamkeit, Vertiefung), so lehrte Buddha, dienen der Meditation. Die Erkenntnis und Auflösung der „Ich-Anhaftung“ vollzieht sich nur in der Praxis der Versenkung. Rechte Anstrengung bedeutet, die erforderliche Willenskraft aufzubringen, jeden Augenblick voller Konzentration bewusst zu sein. Die Außenwelt wird zwar wahrgenommen, doch ohne ihr anzuhaften. Alles registrieren ohne zu werten. Keine sub jektiven Empfindungen beeinflußen den Meditierenden, die Sinneseindrücke werden objektiv wahrgenommen.

Rechte Achtsamkeit heißt, den eigenen Körper und Geist zu beobachten. Man nimmt den eigenen Atem wahr, wie er kommt und geht, ob lang oder kurz. Das ist die Meditation der Atembetrachtung. Und genauso neutral beobachtend verfährt man mit den übrigen Funktionen vom Körper (Meditation der Körperbetrachtung. Schließlich wendet man sich dem Geist zu. Teil­nahmslos, aber nicht gleichgültig beschäftigt man sich mit seinen Gefühlen, bis sie von selbst gehen. Negatives wandelt man in Positives. Man läßt endlich die Gedanken kommen und wieder gehen.

Rechte Vertiefung führt letzendlich zur vollkommenen Befeiung. Freiwerden von Begierden führt zu Freude; Konzentration auf einen Punkt beruhigt den Geist; Aufrecherhaltung der Ruhe bis zu Gleichmut; Verharrend die Leidensursachen erkennend führt zu absoluter Klarheit. Die Körperhaltung bei der Meditation Sitzmeditation Ideal ist eine aufrechte, wachsame Position im Sitzen, dem sogenannten „Lotos-Sitz“. Eine gute Unterstützung gibt ein kleines, flaches Kissen auf einer wärmenden Bodenmatte.

Das Becken sollte leicht nach vorne gedrückt sein, um ein Einsinken des Oberkörpers und eine damit einhergehende ver klemmte Atmung zu verhindern. Die Wirbelsäule sollte ihre natürliche S-förmige Krümmung behalten, der Bauch bleibt ent spannt. Die Schulterblätter sind sanft nach vorne geschoben ohne die Rückenmuskulatur zu spannen. Das Kinn ist leicht ange zogen, Blickrichtung geradeaus und ein wenig nach unten geneigt. Die Augen sollten leicht geschlossen sein und auf einen Punkt etwa drei Meter entfernt gerichtet sein. Die Arme sind leicht gegen den Bauch gelehnt, fast rechtwinklig im Ellenbogen. Dabei ruht die rechte Hand flach in der linken. Die Kniee möglichst auf den Boden drücken, der linke Fuß liegt oben auf dem rechten Oberschenkel. Der rechte Unterschenkel ist eng an das linke Bein gezogen und der rechte Fuß ruht entspannt auf dem linken Bein.

Für Leute mit Haltungsschäden und für Anfänger empfiehlt sich hingegen der „Halblotos-Sitz“ (Das rechte Bein liegt unten, Fuß möglichst in Gesäßnähe; das rechte ruht gänzlich auf oder vor dem linken Bein). Man kann aber auch im einfachen „Schnei dersitz“ oder mit Hilfe einer niedrigen Sitzbank (Kniee auf dem Boden und Füße nach hinten) meditieren.
Wenn Sie mit der Meditation anfangen, empfiehlt es sich vorher einige Entspannungs- und Dehnungsübungen zu machen, um die Muskulatur zu lockern. Auch nach der Meditation ist dies zu empfehlen.

Nehmen Sie sich Zeit, bereiten Sie sich bewusst und systematisch auf die Meditation vor. Im Anfang sollten etwa 10 Minuten genügen, wenn möglich regelmäßig einmal am Tag, später sind Sitzungen von einer guten halben Stunde durchaus üblich. Wenn Sie während einer Meditation Schmerzen empfinden, geben Sie nicht auf. Halten Sie die Meditationszeit etwas kürzer und lassen Sie Ihre Aufmerksamkeit durch den Körper gleiten, folgen Sie den Empfindungen beim Atmen und richten Sie ein war mes, angenehmes Gefühl in die Spannungsgegend.

Gehmeditation

Im Freien oder auch in einem größeren Raum möglich. Messen Sie dazu eine Strecke von etwa fünf Metern ab. Die Arme hängen locker herab, die Hände sind vor oder hinter dem Körper ineinander gelegt. Behutsames Gehen, das heißt, aufmerk sam den ersten Fuß anheben und langsam etwa eine gute Fußlänge mit dem Ferse zuerst vor dem Körper wieder herabsetzen und über den Zehballen abrollen. Nun den zweiten Fuß anheben und gleichmäßig die Strecke abschreiten und umkehren. Ver suchen Sie möglichst im Uhrzeigersinn zu gehen.

Liegende Meditation

Am besten vor dem Schlafen geeignet, um alle Spannungen, Erinnerungen des vergangen Tages, Erwartungen für den kom menden (Anhaftungen) beiseite zulegen. Auf der rechten Seite liegend bei gerader Körperhaltung die Füße entspannen. Der linke Arm ruht locker auf dem Körper, während der rechte angewinkelt ist und den Kopf unterstützt. Möglichst gleichmäßig und ruhig atmen.

Die geistige Haltung zur Meditation

Natürlich fällt es schwer bei der Meditation nicht mit den Gedanken abzuschweifen. Der Geist läßt sich zudem sehr leicht durch Störungen ablenken. Eine Konzentration auf die Atmung, das Zählen der Atemzüge ist am Anfang sehr hilfreich. Die Medita tion hilft, die nötige Geduld und Ausdauer zu entwickeln. Nehmen Sie sich Zeit, planen Sie den Zeitpunkt.
Leben Sie bewusster, versuchen Sie den Frieden, der sich bei der Meditation in ihnen entwickelt, in den Alltag einzubringen. Zeigen Sie Anteilnahme und Verantwortung sich selbst und anderen gegenüber. Versuchen Sie eine meditative Haltung (Acht samkeit, Konzentration, Bewusstheit) im Alltag beizubehalten. Beobachten Sie beständig ihre Gefühle, ihre Reaktionen ohne sie groß zu bewerten. Vermeiden Sie jedoch eine Gewöhnung, Ritualisierung an einen bestimmten Ablauf. Wenn Sie merken, dass Sie bloß meditieren, weil Sie jetzt meditieren wollen, dann fangen Sie ganz konzentriert wieder mit der reinen Atembetrachtung an.

In einer kleinen Gruppe, eventuell unter Anleitung eines erfahrenen Meditationslehrers, und regelmäßig zu meditieren, ist an fangs sehr hilfreich. Der Einzelne verliert leicht Geduld oder Motivation. Eine Gruppe kan unterstützen, man kann Erfahrungen austauschen und anderen in der Praxis helfen. Zudem kann ein Lehrer Ihnen helfen Fehler in der Meditation zu vermeiden.


Möglichkeiten der Meditation in der Pagode Vien Giac:

Täglich bei der Morgenrezitation (05:55 Uhr bis 06:55 Uhr) und bei der Abendrezitation (16:55 Uhr bis 17:55 Uhr).

Einmal monatlich von 19:30 Uhr bis ca. 21:30 Uhr beim Buddhistischen Seminarabend für Deutsche.

Außerdem werden regelmäßig Termine Seminare von der Pagode und der Chöling-Gruppe angeboten


Geschrieben von Hanh Tan
– Freitag, 23. Dezember 2005
– Das Ziel buddhistischer Meditation ist die Befreiung von störenden Gefühlen, das Ansammeln positiver Eindrücke im Geist, das Überwinden egoistischer Einstellungen und die Identifikation mit unserer eigenen Buddha-Natur.
Buddha-Dharma-Texte des Klosters Vien Giac

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