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Das Kleine Sukhavati-Vyuha-Sutra

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Das Kleine Sukhavati-Vyuha-Sutra

Buddha-4.gifKAPITEL 1

1) Dies habe ich gehört:

2) Einstmals weilte der Erhabene in Shravasti , im Jeta-Hain, im Garten des Anathapindaka zusammen mit einer großen Schar von Bhikshus, nämlich mit 1250 Bhikshus, die alle die fünf Arten des Wissens kannten, Älteste, bedeutende Jünger und solche Arhats wie Shariputra der Ältere, Mahamaudgalyayana, Mahakashyapa, Mahakapphinha, Mahakatyayana, Mahakaushthila, Revata, Shuddhipanthaka, Nanda, Ananda, Rahula, Gavampati, Bharadvaja, Kalodayin, Vakkula und Aniruddha.

3) Er weilte [dort] zusammen mit diesen und vielen anderen bedeutenden Jüngern und zusammen mit vielen edel gesinnten Bodhisattvas wie Manjushri, dem Prinzen, dem Bodhisattva Ajita, dem Bodhisattva Gandhahastin, dem Bodhisattva Nityodyukta, dem Bodhisattva Anikshiptadhura.

4) Er weilte [dort] zusammen mit diesen und vielen anderen edel gesinnten Bodhisattvas und mit Shakra, dem Indra oder König der Devas, und mit dem Brahmanen Sahampati.

5) Mit diesen und vielen anderen 100 000 Nayutas von Göttersöhnen weilte der Erhabene in Shravasti.

6) Dann wandte sich der Erhabene an den ehrwürdigen Shariputra und sprach: „O Shariputra! Nachdem du von hier aus an über 100 000 Kotis Buddha-Ländern vorübergegangen bist, gibt es in der westlichen Gegend ein Buddha-Land, eine Welt, die Sukhavati (das glückliche Land) genannt wird.

7) Und dort weilt jetzt ein Tathagata, Amitayus genannt, ein vollkommen erleuchteter Arhat; er verweilt und verbleibt nun, er ruht in sich selbst und lehrt das Gesetz.

8) Nun, was denkst du, Shariputra: aus was für einem Grund wird diese Welt Sukhavati (die Glückliche ) genannt? In dieser Welt Sukhavati, o Shariputra, gibt es für lebende Wesen weder körperliche noch geistige Schmerzen. Es gibt dort unzählige Quellen der Glückseligkeit. Aus diesem Grund wird diese Welt Sukhavati (die Glückliche) genannt.

KAPITEL 2

1) Und diese Welt, o Shariputra, ist außerdem mit sieben Terrassen mit sieben Reihen von Palmbäumen und Glockenbändern geschmückt.

2) Sie ist von allen Seiten mit den vier Edelsteinen, nämlich Gold, Silber, Beryll und Kristall, auf schöne, prächtige Weise eingefaßt .

3) Mit solchen Anordnungen von Vorzüglichkeiten, die einem Buddha-Land eigentümlich sind, ist dieses Buddha-Land geschmückt.

4) Und es gibt, o Shariputra, ferner in dieser Welt Sukhavati Lotus-Seen, die mit den sieben Edelsteinen geschmückt sind, nämlich mit Gold, Silber, Beryll, Kristall, roten Perlen, Diamanten und als siebentem mit Korallen.

5) Sie sind voll Wassers, das die acht guten Qualitäten besitzt ; deren Wasser reicht so hoch, wie die Furten und Bade-Plätze, so daß selbst Krähen dort trinken könnten; sie sind mit goldenem Sand bestreut.

6) Und in diesen Lotus-Seen gibt es überall an den vier Seiten vier schöne und prächtige Treppen, die mit den vier Edelsteinen, nämlich Gold, Silber, Beryll, Kristall, versehen sind.

7) Und auf jeder Seite dieser Lotus-Seen wachsen schöne und prächtige Edelstein-Bäume mit den sieben Edelsteinen, nämlich Gold, Silber, Beryll, Kristall, roten Perlen, Diamanten und als siebentem Korallen.

8) Und in jenen Lotus-Seen wachsen Lotus-Blumen: blaue, blaugefärbte, von blauem Glanz, als blaue wahrzunehmende; gelbe, gelb gefärbte, von gelbem Glanz, als gelbe wahrzunehmende; rote, rot gefärbte, von rotem Glanz, als rote wahrzunehmende; weiße, weiß gefärbte, von weißem Glanz, als weiße wahrzunehmende; schöne, schön gefärbte, von schönem Glanz, als schöne wahrzunehmende; an Umfang sind sie so groß wie das Rad eines Wagens.

9) Und es gibt dort ferner, o Shariputra, in diesem Buddha-Land himmlische Musikinstrumente, die fortwährend gespielt werden und die Erde ist lieblich und von goldener Farbe.

10) Und in diesem Buddha-Land strömt dreimal jeden Tag und dreimal jede Nacht ein Blumen-Regen von himmlischen Mandarava-Blüten herab.

11) Und die Wesen, die dort geboren worden sind, verehren, indem sie in andere Welten gehen, vor ihrem Morgenmahl 100 000 Kotis Buddhas; und nachdem sie 100 000 Kotis Blumen auf jeden Tathagata herabgeschüttet haben, kehren sie in der Zeit der Mittagsruhe in ihre eigene Welt zurück.

12) Mit solchen Anordnungen von Vorzüglichkeiten, die einem Buddha-Land eigen sind, ist dieses Buddha-Land geschmückt.

13) Und es gibt ferner, o Shariputra, in diesem Buddha-Land Schwäne, Schnepfen und Pfauen.

14) Dreimal jede Nacht und dreimal jeden Tag kommen sie zusammen und tragen ein Konzert vor, indem jeder seinen ihm eigenen Ton singt.

15) Und von diesem Singen geht ein Klang aus, der die fünf Tugenden, die fünf Kräfte und die sieben Stufen, die zum höchsten Wissen führen, verkündet .

16) Wenn die Menschen dort diesen Klang hören, steigt das Gedächtnis an den Buddha, das Gedächtnis an das Gesetz, das Gedächtnis an die Gemeinde in ihrem Geist empor.

17) Nun, denkst du, o Shariputra, daß es da Wesen gibt, die in die tierische Natur (Vögel etc.) eingegangen sind? Daran ist nicht zu denken. Der bloße Name der Höllen ist in diesem Buddha-Land unbekannt und ebenfalls der des (Fallens in) tierische Körper und in das Reich des Yama (die vier apayas) .

18) Nein, diese Vogelarten sind vom Tathagata Amitayus absichtlich geschaffen worden und sie geben den Klang des Gesetzes von sich.

19) Mit solchen Anordnungen von Vorzüglichkeiten, die einem Buddha-Land eigen sind, ist dieses Buddha-Land geschmückt.

20) Und jene Palmbaumreihen und Glockenbänder geben ferner, o Shariputra – wenn sie in diesem Buddha-Land durch den Wind bewegt werden – einen süßen und entzückenden Klang von sich.

21) Ja: o Shariputra, wie von einem himmlischen Musikinstrument, wenn es durch Aryas gespielt wird, ein süßer und entzückender Klang ausgeht, der aus 100 000 Kotis Klängen besteht, so geht von jenen Palmbaumreihen und Glockenbändern, wenn sie vom Wind bewegt werden, ein süßer und entzückender Klang aus.

22) Und wenn die Menschen diesen Klang hören, erhebt sich in ihnen der Gedanke an den Buddha, der Gedanke an das Gesetz, der Gedanke an die Gemeinde.

23) Mit solchen Anordnungen von Vorzüglichkeiten, die einem Buddha-Land eigen sind, ist dieses Buddha-Land geschmückt.

KAPITEL 3

1) Nun, was denkst du, o Shariputra, ist der Grund, daß jener Tathagata ‚Amitayus‘ genannt wird?

2) Die Länge des Lebens (ayus) dieses Tathagata und jener Menschen dort, o Shariputra, ist unermeßlich (amita). Deswegen wird dieser Tathagata ‚Amitayus‘ genannt.

3) Und zehn Kalpas sind vergangen, o Shariputra, seit dieser Tathagata zum vollkommenen Wissen erwacht ist.

4) Und was denkst du, o Shariputra, ist der Grund, daß dieser Tathagata ‚Amitabha‘ genannt wird? Der Glanz (abha) dieses Tathagata, o Shariputra, leuchtet ungehindert über alle Buddha-Länder. Deswegen wird dieser Tathagata ‚Amitabha‘ genannt.

5) Und dort sind mit diesem Tathagata, o Shariputra, eine unzählbare Versammlung von Jüngern sowie geläuterte und ehrbare Personen versammelt, deren Zahl nicht leicht zu zählen ist.

6) Mit solchen Anordnungen von Vorzüglichkeiten, die einem Buddha-Land eigen sind, ist dieses Buddha-Land geschmückt.

7) Und ferner, o Shariputra: die Zahl jener Wesen, die außerdem als geläuterte Bodhisattvas im Buddha-Land des Tathagata Amitayus geboren werden, um niemals zurückzukehren und nur an eine Geburt gebunden zu sein, auch die Zahl jener Bodhisattvas, o Shariputra, ist nicht leicht zu zählen, es sei denn, sie werden für unendlich an Zahl gehalten.

8) Also sollten nun alle Wesen, o Shariputra, inbrünstig um dieses Buddha-Land beten.

9) Und warum? Weil sie dort mit solch vorzüglichen Menschen zusammenkommen.

10) In diesem Buddha-Land des Tathagata Amitayus werden Wesen nicht als Belohnung oder Ergebnis guter Werke geboren, die in diesem gegenwärtigen Leben ausgeführt worden sind.

11) Nein, welcher Sohn oder welche Tochter einer Familie auch immer den Namen des gesegneten Tathagata Amitayus hören wird und, nachdem er [oder sie] ihn gehört hat, ihn im Geiste behält und mit ungestörten Gedanken ihn im Geiste für ein, zwei, drei, vier, fünf, sechs oder sieben Nächte behält – wenn dieser Sohn oder diese Tochter einer Familie sich dem Tode nähert, dann wird der Tathagata Amitayus von einer Versammlung von Jüngern und von einem Heer von Bodhisattvas umgeben, zu der Stunde ihres Todes vor ihnen stehen und sie werden aus diesem Leben mit ruhigem Geist scheiden.

12) Nach ihrem Tode werden sie in der Welt Sukhavati, in dem Buddha-Land eben dieses Tathagata Amitayus, geboren.

13) Deswegen, o Shariputra, kann ich mit Ehrfurcht folgendes sagen, nachdem ich diese Ursache und diese Folge wahrgenommen habe: Jeder Sohn und jede Tochter einer Familie sollte mit ihrem ganzen Geist inbrünstig um dieses Buddha-Land beten.

KAPITEL 4

1) Und nun, o Shariputra: wie ich hier jetzt diese Welt verherrliche, so fassen, o Shariputra, im Osten andere gesegnete Buddhas, geleitet vom Tathagata Akshobya, vom Tathagata Merudhvaja, vom Tathagata Mahameru, vom Tathagata Meruprabhasa und vom Tathagata Manjudhvaja – an Zahl gleich dem Sand des Gangesflusses – ihre Buddha-Länder in begriffliche Gedankenformen und offenbaren dann diese . Nehmt diese Wiederholung des Gesetzes an, das die ‚Gunst aller Buddhas‘ genannt wird, das ihre unfaßbaren Vorzüge verherrlicht.

2) So fassen auch im Süden andere gesegnete Buddhas, geleitet vom Tathagata Candrasuryapradipa, vom Tathagata Yashahprabha, vom Tathagata Maharciskandha, vom Tathagata Merupradipa, vom Tathagata Anantavirya – an Zahl gleich dem Sand des Gangesflusses – ihre Buddhaländer in begriffliche Gedankenformen und offenbaren dann diese. Nehmt diese Wiederholung des Gesetzes an, das die `Gunst aller Buddhas‘ genannt wird, das ihre unfaßbaren Vorzüge verherrlicht.

3) So fassen auch im Westen andere gesegnete Buddhas, geleitet vom Tathagata Amitayus, vom Tathagata Amitaskandha, vom Tathagata Amitadhvaja, vom Tathagata Mahaprabha, vom Tathagata Maharatnaketu, vom Tathagata Shuddharashmiprabha – an Zahl gleich dem Sand des Gangesflusses – ihre Buddha-Länder in begriffliche Gedankenformen und offenbaren dann diese. Nehmt diese Wiederholung des Gesetzes an, das die ‚Gunst aller Buddhas‘ genannt wird, das ihre unfaßbaren Vorzüge verherrlicht.

4) So fassen auch im Norden andere gesegnete Buddhas, geleitet vom Tathagata Maharciskandha, vom Tathagata Vaishnaranirghosha, vom Tathagata Dundubhisvaranirghosha, vom Tathagata Dushpradharsha, vom Tathagata Adityasambhava, vom Tathagata Jaleniprabha (Jvalanaprabha?), vom Tathagata Prabhakara – an Zahl gleich dem Sand des Gangesflusses – ihre Buddhaländer in begriffliche Gedankenformen und offenbaren dann diese. Nehmt diese Wiederholung des Gesetzes an, das die ‚Gunst aller Buddhas‘ genannt wird, das ihre unfaßbaren Vorzüge verherrlicht.

5) So fassen auch im Nadir andere gesegnete Buddhas, geleitet vom Tathagata Simha, vom Tathagata Yashas, vom Tathagata Yashahprabhava, vom Tathagata Dharma, vom Tathagata Dharmadhara, vom Tathagata Dharmadvaja – an Zahl gleich dem Sand des Gangesflusses – ihre Buddha-Länder in begriffliche Gedankenformen und offenbaren dann diese. Nehmt diese Wiederholung des Gesetzes an, das die ‚Gunst aller Buddhas‘ genannt wird, das ihre unfaßbaren Vorzüge verherrlicht.

6) So fassen auch im Zenit andere gesegnete Buddhas, geleitet vom Tathagata Brahmaghosha, vom Tathagata Nakshatraraja, vom Tathagata Indraketudhvajaraja, vom Tathagata Gandhottama, vom Tathagata Gandhaprabhasa, vom Tathagata Maharciskandha, vom Tathagata Ratnakusumasampushpitagatra, vom Tathagata Salendraraja, vom Tathagata Ratnotpalashri, vom Tathagata Sarvarthadarsha, vom Tathagata Sumerukalpa – an Zahl gleich dem Sand des Gangesflusses – ihre Buddhaländer in begriffliche Gedankenformen und offenbaren dann diese. Nehmt diese Wiederholung des Gesetzes an, das die ‚Gunst aller Buddhas‘ genannt wird, das ihre unfaßbaren Vorzüge verherrlicht.

KAPITEL 5

1) Und was denkst du, o Shariputra, ist der Grund, daß diese Wiederholung (oder:Abhandlung) des Gesetzes die ‚Gunst aller Buddhas‘ genannt wird? Jeder Sohn oder jede Tochter einer Familie – der oder die den Namen dieser Wiederholung des Gesetzes hören und die Namen jener gesegneten Buddhas in seinem oder ihrem Gedächtnis behalten wird – wird von den Buddhas begünstigt werden und, einmal im Besitz des transzendentalen wahren Wissens, niemals mehr zurückkehren.

2) Deshalb also, o Shariputra, glaube, nimm an und zweifle nicht an mich und jenen gesegneten Buddhas!

3) Was für Söhne und Töchter einer Familie auch immer um das Buddha-Land dieses gesegneten Tathagata Amitayus im Geist inständig bitten werden oder es früher getan haben, all diese werden, einmal im Besitz des transzendentalen wahren Wissens, niemals wiederkehren.

4) Sie werden in diesem Buddha-Land geboren werden, sie wurden dort geboren oder werden jetzt dort geboren.

5) Deswegen also, o Shariputra, sollten gläubige Söhne und Töchter einer Familie im Geiste inständig um dieses Buddha-Land bitten.

KAPITEL 6

1) Und wie ich jetzt hier die unfaßbaren Vorzüge jener gesegneten Buddhas verherrliche, so, o Shariputra, verherrlichen jene gesegneten Buddhas meine unfaßbaren Vorzüge:

2) ‚Ein sehr schwieriges Werk ist von Shakyamuni, dem Herrscher der Shakyas, getan worden.

3) Nachdem er das transzendentale wahre Wissen in dieser Saha-Welt erlangt hat, lehrt er das Gesetz, das sich alle Welt sträubt, anzunehmen – während dieser Verderbnis des gegenwärtigen Kalpas, während dieser Verderbnis der Menschheit, während dieser Verderbnis des Glaubens, während dieser Verderbnis des Lebens, während dieser Verderbnis der Leidenschaften.‘

4) Dies ist sogar für mich, o Shariputra, ein äußerst schweres Werk: nachdem ich in dieser Saha-Welt das transzendentale wahre Wissen erlangt habe, das Gesetz zu lehren, das sich alle Welt sträubt, anzunehmen – während dieser Verderbnis der Menschheit, des Glaubens, der Leidenschaften, des Lebens und dieses gegenwärtigen Kalpas.“

5) So sprach in seinem Geiste freudevoll der Erhabene.

6) Und der ehrwürdige Shariputra und die Bhikshus und die Bodhisattvas und die ganze Welt mit den Göttern, Menschen, bösen Geistern und Genien lobten die Rede des Erhabenen.

– Dies ist das Mahayana-Sutra,

Sukhavati-vyuha genannt.

Leseprobe aus: Die Heiligen Schriften des Amitabha-Buddhismus. Das große Sukhavati-vyuha-Sutra, Das kleine Sukhavati-vyuha-Sutra, Das Meditationssutra, übersetzt und herausgegeben von Hischam A.Hapatsch, Berlin 2003, ISBN 3-933246-53-9

Geschrieben von Organisation
– Freitag, 22. Dezember 2006
– (chinesisch: O Mi T`o Ching / Omito Jing japanisch: Amida-kyo – Sutra des Amitabha)

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