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Weihnachten in aller Welt (1/2)

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FRANKREICH

In Frankreich ist Weihnachten das wichtigste Familienfest im Jahr. Von einer Stillen Nacht ist dort nicht die Rede. Es ähnelt eher unserem Silvester- oder Faschingsfest. Aber es gibt trotzdem Tannenbäume und Krippen. Für Kinder aus Frankreich ist erst am Weihnachtsmorgen Geschenkeauspacken angesagt. Erwachsene müssen noch länger warten.

Wie der deutsche Tannenbaum nach Frankreich kam

In Frankreich hat der deutsche Tannenbaum bekanntlich im Winter 1870/71 einen großen Eindruck auf die Franzosen gemacht. Seine Bringer waren keine Friedensengel, sondern Soldaten. Weihnachtsbäume gibt es aber nur im Norden Frankreichs.

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Der Weihnachtsklotz

Es handelt sich hierbei um einen dicken Holzklotz, den man an den Weihnachtstagen langsam im Kamin verbrennen lässt. Die Asche wird dann an den Feiertagen auf dem Feld verstreut. Sie soll Glück und gute Ernte bringen. Aber auch in den Städten gibt es einen „buche de noel“. Das ist ein leckerer Kuchen, der zum Andenken an den Holzklotz gebacken wird und so aussieht.

GROSSBRITANNIEN

Father Christmas rutscht durch den Kamin

Father Christmas kommt vom Nordpol mit dem Rentierschlitten heruntergefahren. In der Nacht vom 24. und 25. Dezember hält er auf den Hausdächern an und rutscht durch den Kamin in die Häuser hinein. Zuerst sieht er in den Wohnzimmern nach, ob der Weihnachtsbaum schön geputzt ist. Dann öffnet er lautlos die Türen zu den Kinderzimmern. Noch nie ist ein Kind dabei wach geworden, wenn er die Strümpfe voll Geschenke gestopft hat, die sie am Abend vorher an ihre Bettenden gehängt hatten.

Der berühmteste Weihnachtsbaum

Eigentlich gibt es den Weihnachtsbaum erst, seit die Königin Viktoria den Prinzen Albert von Hessen geheiratet hat, also seit 1840. Eine deutsche Erzieherin soll es gewesen sein, die im Königsschloss die Prinzessin und den Prinzen betreute und zur großen Freude der Königsfamilie einen Weihnachtsbaum aufgestellt und wunderschön geschmückt haben soll. Der berühmteste Christbaum aber steht jedes Jahr auf dem Trafalgar Square.

Die Weihnachtsgans

Die Germanen brieten zur Wintersonnenwende den Eber oder das Schwein, während die Weihnachtsgans aus England stammt, aus der großen Zeit der großen Elisabeth. Am Heiligen Abend des Jahres 1588 ist ihr zum ersten Mal eine Gans aufgetischt worden, als die Nachricht vom Sieg über die Spanische Armada gebracht wurde. Zur Erinnerung an diesen Tag ist die Gans zum Festbraten geworden. Diese englische Gans und die kontinentale Martinsgans sind aufeinandergestoßen und ergaben die Weihnachtsgans.

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SPANIEN

Weihnachten in Spanien und Portuga

Die Adventszeit

In der Adventszeit sind die Fenster mit brennenden Kerzen geschmückt. Die Kerzen sollen nämlich dem Jesuskind den Weg ins Haus zeigen. Die Kinder in Spanien und Portugal bekommen ihre Geschenke erst am 6. Januar von den Heiligen Drei Königen. Wenn sie ihre Schuhe am Vorabend auf ihren Balkon und Heu für die Kamele daneben stellen.

Der Weihnachtsbaum

In Spanien und Portugal gibt es keinen Weihnachtsbaum, sondern eine Krippe. Erst seit wenigen Jahren kennen die Spanier den Christbaum. Er wächst im Gebirge und ist deswegen sehr teuer.

Weihnachtsumzug

Der Weihnachtsumzug wird mit Akkordeon und Gitarrenmusik, mit Klängen des Tamburins und alten Nationaltänzen gefeiert. Die Kinder verkleiden sich als Hirten und singen Pastorales, das sind Hirtenlieder. In der Nacht wird ein Feuerwerk veranstaltet.

Das Familienessen

Am Weihnachtsabend findet ein großes Familienessen statt. Es heißt“ cena de noche buena“. Es gibt Fisch, Truthahn oder Huhn und Gerichte aus Eiern. Zum Nachtisch Weintrauben, Marzipan oder Turone.

ISLAND

In Island gibt es erst seit etwa 40 Jahren Weihnachtstannenbäume und da auf der Insel nur wenige Bäume wachsen, müssen diese vom Festland gebracht werden. Aus dieser Not hatten die Isländer schon vor 100 und mehr Jahren eine gute Idee. Weil es ja nicht so viele Bäume in Island gibt, bauten sie sich Holzbäume und malten sie grün an. Auf den Holzzweigen haben sie die Kerzen befestigt und schmückten das ganze mit immergrünen Zweigen und allerlei Zierrat. In Island dauert das Weihnachtsfest dreizehn Tage lang und zwar vom Heiligen Abend bis Dreikönigstag.

In dieser Zeit finden zahlreiche Kinderweihnachtsfeiern statt und man besucht sich häufig untereinander zu einem üppigen festlichen Mahl, für das man ein Weihnachtsschaf (=jolaar) schlachtet und Rauchfleisch, geräucherte Würste, Fisch und selbstgebrautes Bier reicht. Zum Nachtisch gibt es Reisbrei und wer die Mandel, die darin versteckt ist findet, bekommt ein Extrageschenk.

Die Kinder aus Island glauben, dass Weihnachtszwerge die Geschenke von den Bergen bringen würden. Es gibt dreizehn Weihnachtszwerge und drei- zehn Tage vor Weihnachten kommt der erste zu den Menschen. Ihm folgt bis Heiligabend an jedem Tag ein weiterer Zwerg. Am ersten Weihnachtstag verschwindet der erste wieder, am nächsten Tag der zweite usw. bis an Dreikönig alle verschwunden sind. Diese Weihnachtszwerge sehen genauso aus wie der Weihnachtsmann.


Weihnachten in aller Welt (2/2)
did.mat.uni-bayreuth.de




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