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Konfuzius

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Konfuzius

Die Schreibweise von Philosophen, philosophischen Begriffen, philosophischen Strömun-gen etc. sind in der Literatur unterschiedlich.

mencius_250_x_264_-4.gif Konfuzius (551 – 479 v. u. Z., eigentlich Kung Fu Tse) ist der einflußreichste chinesische Denker, dessen Lehre die chinesische Gesellschaft über zweieinhalb Jahrtausende entscheidend geprägt hat. Das Wissen über ihn stützt sich auf die sogenannten „9 Klassischen Bücher“, deren Inhalte teils von ihm selbst, teils von anderen Denkern vor und nach ihm stammen (sollen). Das für die Philosophie wichtigste ist das „I King“ oder „Buch der Wandlungen“.

Gesellschaft und Politik: Ein hervortretender Zug ist das Hingewandtsein zum Menschen und zum praktischen Leben. Die Lehre des Konfuzius ist eine Sammlung von Verhaltens-grundsätzen und moralischen Vorschriften. Sie ist besonders Ethik und, da Konfuzius den Menschen nie als isolierten Einzelnen sah, Gesellschaftslehre und Politik.

Grundlegende Tugenden: Menschlichkeit, Rechtschaffenheit, Schicklichkeit, Weisheit und Loyalität.

Konservatismus : Die konfuzianischen Lehre ist sehr konservativ. Gefordert wird die Erhaltung traditioneller Bindungen (Familie, Staat) und traditioneller Werte.

Maß und Mitte : Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Ablehnung von Extremen und Einseitigkeiten. Der „Goldene Mittelweg“ wird zum Ideal erhoben.

Richtigstellung der Begriffe : Die Dinge sollen bei ihren einfachen und richtige Namen genannt werden. [Gegen Manipulation?]

Erziehung : Sehr wichtig ist die Erziehung. Neben der reinen Wissens-vermittlung geht es dem Konfuzius besonders um die Ausbildung von künstlerischem Empfinden und der Erziehung zu Anstand und Sitte. Musik ist ein Grundpfeiler der allgemeinen Bildung.

Ethik : „Was du selbst nicht wünscht, tu nicht den anderen.“ ( Kant) Um Ordnung im Staate und Wohlfahrt für die Gesamtheit zu erreichen, muß jeder zuersteinmal bei sich selbst, in seinem eigenen Inneren anfangen. Der Edle lenkt die Massen nicht durch Gesetze, sondern durch sein eigenes gutes Beispiel. (Konfuzius soll diese Maßstäbe in seinem eigenen Leben in einem solchem Grade verwirklicht haben, daß vom ihm der Eindruck einer geradezu erdrückenden Vollkommenheit ausging.)

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Der ideale Mensch ist für Konfuzius nicht der heilige, weltabgewandte Asket, sondern der abgeklärte, Welt und Menschen kennende, in allem das richtige Maß haltende Weise. Gesellschaftliche Stellung und materiellen Reichtum verschmäht er nicht, ist aber jeder-zeit bereit dieses um moralischer Grundsätze willen aufzugeben. [Genau mein Stand-punkt!]

Religion : Konfuzius hat keine Metaphysik betrieben. Er gilt als Agnostiker. Der über-lieferten Religion (in der es keinen persönlichen Gott gab [?]) stand er positiv gegenüber. (Wohl auf Grund seines Konservatismus.)

Das Buch Tschung Yung

Das Buch Tschung Yung ist eines der 9 Klassischen Bücher und von einem Enkel des Konfuzius herausgegeben worden. Da Konfuzius sich mehrfach gegen metaphysische Spekulationen gewendet hat, scheint es mehr die Auffassungen des Enkels wiederzu-geben.

Metaphysik : Die Lehre von „Maß und Mitte“ oder vom „Goldenen Mittelweg“ ist hier nicht nur eine Richtschnur für das Handeln, sondern nimmt eine metaphysische Bedeutung an, wird zu einem umfassenden Prinzip allen Sein erklärt. Harmonie erscheint hier als ein universelles Gesetz.

Ethik : Der Mensch soll in seinem Handeln diesem universellem Gesetz entsprechen. Was bisher als praktisch notwendig angesehen wurde, bekommt nun sozusagen eine umfassende weltanschauliche Fundierung.

Kategorischer Imperativ : „Der Edle bewegt sich stets so, daß sein Auftreten zu jeder Zeit als allgemeines Beispiel gelten kann; er benimmt sich so, daß sein Verhalten jederzeit als allgemeines Gesetz dienen kann; und er spricht so, daß sein Wort zu jeder Zeit als allgemeine Norm gelten kann.“ (Das ist fast wörtlich Kant)

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Die Vergötterung des Konfuzius

Nach seinem Tode wurde Konfuzius bald von seinen Anhängern vergöttert.

174 v. u. Z. erbrachte der Han-Kaiser zum ersten Mal Opfergaben auf dem Grab des Konfuzius (das bis heute erhalten ist), die danach zur Regel wurden. (Was Chinesen auf den Gräbern ihrer Vorfahren allerdings sehr häufig machen.)

Um das Jahr 300 u. Z. wurde in der Heimatstadt des Konfuzius der erste konfuzianische Tempel erbaut.

555 erging ein kaiserlicher Befehl in allen Städten einen solchen Tempel zu errichten.

Noch im Jahre 1906 wurde Konfuzius in einem kaiserlichen Edikt allen Gottheiten im Himmel und auf der Erde gleichgestellt.

Quelle : www.philolex.de

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