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Opfer im Buddhismus – Hinduismus

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Opfer im Buddhismus

start.jpgEin häufiges Ritual, was in Tempeln abgehalten wird, ist die Puja, eine Andacht zu Ehren Buddhas.

Es werden zwar Rauch, Blumen, Speisen und dergleichen geopfert, aber Buddha lehnt (große) Opfer als sinnlos ab. Insofern ist es als Verdienstübertragung zu verstehen, als dass man durch gute Werke (z. B. Beschenken von Mönchen) Verdienste erwirbt, die sich auf das eigene Glück auswirken sollen.

Hier steht der Gedanke des Karma in Vordergrund. Dem kundigen Buddhisten ist allerdings klar, dass er durch diese Praxis kein Nirwana erreichen kann.

Ein weiterer Aspekt des Opfers im Buddhismus ist das Üben von Freigiebigkeit. Diese ist eine der sechs Handlungen eines Bodhisattvas (Paramitas), die letztendlich zur Erleuchtung führen.

Das Darbringen von äußeren und inneren Objekten ist hier Teil eines Geistestrainings.

Opfer im Hinduismus

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Unter dem Begriff des Opfers (Sanskrit, m., यज्ञ yajña, Opfer, Hingabe) werden neben dem Ritual und dem materiellen Opfer auch eine besondere geistige Haltung und Hingabe verstanden.

Älterer Hinduismus In der vedischen Zeit (ab 1200 v. Chr.) war das Opfer die wichtigste religiöse Zeremonie. Im Rigveda heißt es: „das Opfer ist der Nabel der Welt“. Ein vedisches Opfer bestand aus dem Feueropfer von Getreide, Milch, Butter etc. und Somasaft auf einem Altar. Man glaubte, dass durch Opfer materieller und geistiger Wohlstand erreicht werden könne. Nach dem Purusha-Sukta ist die Schöpfung aus dem Selbstopfer des Urriesen Purusha entstanden, das die Menschen nun immer wieder wiederholen müssen, damit die Welt bestehen bleibt.

Zur Zeit der Brahmanas (800 v. Chr. – 500 v. Chr.) wurde größter Wert auf die korrekte Durchführung des Opfers gelegt. Zu diesem Zwecke wurde eine umfangreiche Ritualliteratur, eben die Brahmanas erstellt. Die exponierte Stellung der Brahmanen entstand in dieser Zeit. Die komplizierten Riten erforderten drei Priester, den Rezitierenden (Hotri), den Sänger (Udgatri) und den Opfernden (Adhvaryu). Die innere Haltung spielte keine Rolle, die Wirksamkeit des Opfers sah man durch die minutiöse Einhaltung der Regeln gewährleistet. Man glaubte, der betreffende Gott müsse bei Beachtung der rituellen Vorschriften das Erbetene gewähren.

In der Upanishaden-Zeit (700 v. Chr. – 200 v. Chr.) kamen Zweifel am Opfer auf, vor allem an dessen mechanischer Ausführung. In der Katha-Upanishad sagt der Knabe Nachiketas: „Freudlos sind sicher die Welten, in die derjenige gelangt, der Kühe als Geschenk, die nicht mehr trinken, essen, Milch geben und Kälber zur Welt bringen können“. Sein Vater hatte in Hoffnung auf Belohnung das Vishvajit-Opfer vollzogen, bei dem er seinen ganzen Besitz an Brahmanen weggeben hatte. Der Vater war sehr erbost über die freche Bemerkung seines Sohnes und schickt ihn zum Todesgott Yama. Dieser lehrte Nachiketas, dass die Seele (Atman) unsterblich sei. Diese metaphysischen und philosophischen Spekulationen drängten die pure Opferritualistik immer mehr in den Hintergrund.

In der Bhagavadgita werden die vielfältigen Formen des Opfers von Krishna vor allem im 4. Kapitel genannt und seine Bewertung des Opfers gipfelt in der Aussage, dass ein dingliches Opfer zwar gut sei, ein geistiges Opfer aber schwerer wiege (Vers 4.33).

Durch das Aufkommen des Bhakti Yoga, das die liebende Hingabe an einen persönlichen Gott in den Vordergrund stellte, verlor das Opfer weiter an Bedeutung. In der religiösen Praxis hat es sich in Form von Tempelspenden jedoch erhalten. Beeindruckend sind große Pilgerzentren wie Tirumala Tirupati, wo sich die vielen kleinen Geld- und sonstigen Spenden der zahlreichen Pilger zu beachtlichen Spendenaufkommen summieren. Auch Blütenopfer vor einen Götterbild oder Haarspenden (im Zusammenhang mit Gelübden) zeugen davon, dass diese Tradition durchaus weiterlebt.

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